Der Vorsitzende des Trägervereins des Waldkindergartens Bad Liebenzell, Jochen Heeskens (links), ist erleichtert über die Unterstützung des Forstes. So helfen der Forstwirt und Zimmermann Markus Schönhardt sowie Förster Thomas Hingsberg (Mitte). Auch Forstwirt Peter Berkemer hilft fleißig mit (nicht im Bild). Foto: Schwarzwälder-Bote

Bauarbeiten an der Hütte des Waldkindergartens Unterhaugstett laufen auf Hochtouren / Sponsoren wichtig

Von Wolfgang Krokauer

Bad Liebenzell-Unterhaugstett. Es geht voran: An der neuen Bruchhütte für den Waldkindergarten in Unterhaugstett wird derzeit fleißig gearbeitet. Im September soll die Unterkunft für die Sprösslinge fertig sein. Die Einweihung findet am Freitag, 2. Oktober, ab 14 Uhr statt.

An der Errichtung der neuen Unterkunft wird seit Mai gearbeitet. Das alte inzwischen abgerissene Bauwerk stand mehr als 100 Jahre. Mit ihm verbinden sich viele Erinnerungen. Auf einige alte Holzstücke wurden anno dazumal Liebesbekenntnisse geritzt. Die Teile sollen in der neuen Hütte ihren Platz finden. Das Wort Bruch hat in diesem Zusammenhang nichts mit Baufälligkeit zu tun. Es bedeutet feuchtes Waldgebiet, wie der zuständige Revierförster Frank Lindenberger gestern bei einem Pressegespräch deutlich machte.

Die neue Hütte errichtet der Forst Baden-Württemberg, ein Eigenbetrieb des Landes. Er investiert in die Hütte 100 000 Euro, war von Thomas Hingsberg, Förster im Landratsamt Calw, zu erfahren. Das Land wiederum vermietet die Hütte, die auch für andere Zwecke genutzt werden könnte, an den Verein Waldkindergarten Bad Liebenzell. Die Kosten werden durch 25 Jahre Mietzahlungen refinanziert.

Der Trägerverein, der den Kindergarten betreibt, steuert die Ausstattung bei. Durch Sponsoren, eigene Mittel und Arbeitsleistungen stellt er 35 000 zur Verfügung. "Falls der Verein sich auflöst, springt die Stadt ein", so Jochen Heeskens, Vorsitzender des Trägervereins. Er ist voll des Lobes über den Forst: "Die Zusammenarbeit klappt hervorragend." Das bestätigte umgekehrt auch Hingsberg gegenüber dem Trägerverein.

Die neue Hütte hat eine Grundfläche von 96 Quadratmetern. Es gibt drei Gruppenräume sowie einen Ruheraum. Letzterer ist für die Zwei- bis Dreijährigen vorgesehen. Sie haben darüber hinaus wie die Kindergartengruppen (drei bis sechs Jahre) einen Gruppenraum.

Der normale Aufenthaltstraum ist übrigens der Wald. Die Schutzhütte wird im Winter und bei Unwettern gebraucht. Anja Riedhamer, Schriftführerin des Trägervereins, teilte mit, dass das notwendige Material für die neue Hütte inzwischen organisiert ist: "Ich bin begeistert, was die Firmen alles abgeben." Revierförster Lindenberger ergänzte: "Die Werbetrommel wurde auch gut gerührt."

(wk). Der Waldkindergarten in Unterhaugstett hat momentan zwei Kindergartengruppen (drei bis sechs Jahre) mit jeweils 20 Sprösslingen. Die Namen der beiden Gruppen lauten Eichhörnchen und Siebenschläfer. Darüber hinaus gibt es die Spatzengruppe (zwei bis drei Jahre) mit zwölf kleinen Besuchern. Seit 1996 existieren der Trägerverein und der Kindergarten. Im Kindergarten arbeiten sechs Erzieher. Den Waldkindergarten leitet Erzieherin Sabine Petersohn. Die Einrichtung hat sechs Erzieher, zwei Mitarbeiter, die ein Freiwilliges Ökologisches Jahr ableisten sowie einen Erzieher, der sich in Ausbildung befindet.

Die Stadt Bad Liebenzell trägt 76 Prozent der Betriebskosten. 20 Prozent übernehmen die Eltern über Beiträge. Vier Prozent finanziert der Trägerverein durch ehrenamtliches Engagement seiner Mitglieder. Nach den Worten des Vereinsvorsitzenden Jochen Heeskens muss er damit in Zukunft circa 14 000 Euro pro Jahr erwirtschaften.