Entschlossen setzt sich Firmenchef Ulrich Fux für die Umwelt ein. Hier tankt er an der E-Tanksäule sein Auto auf. Foto: Eitel Foto: Schwarzwälder Bote

Technik: Lunor AG setzt auf synthetisch hergestelltes Windgas

Bad Liebenzell. Das Bad Liebenzeller Unternehmen Lunor AG stellt den Betrieb seiner Außendienstfahrzeuge auf umweltfreundliches Windgas um.

Die ersten Fahrzeuge tanken jetzt ganz normales Erdgas, berichtet Vorstandsvorsitzender Ulrich Fux nicht ohne Stolz. Die Verbrauchsmenge wird dabei vom Partner Audi genau ermittelt und in Form des synthetisch hergestellten Windgases wieder in das Erdgasnetz eingespeist. Windgas deshalb, weil Hersteller Audi mithilfe von überschüssigem aus Windkraft erzeugtem Strom das synthetische Erdgas zentral produziert. Dabei wird der gewonnene Strom für einen elektrolytischen Prozess genutzt, der Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff spaltet. Durch Zuführung von Kohlendioxid, das aus Grünware gewonnen wird, entsteht schließlich das synthetische Erdgas.

Das vom Auto verbrauchte fossile Erdgas wird somit durch nachhaltig produziertes Gas ersetzt. Getron nennt Audi dieses Modell. Bis zu 80 Prozent Kohlendioxid können damit eingespart werden. Es entsteht weniger Feinstaub. Die Verbrauchskosten sinken unter das Dieselniveau. Trotzdem seien die Fahrzeuge flott und komfortabel unterwegs, berichten begeistert die Außendienstler. Die Reichweite eines Tanks reicht je nach PS-Stärke bis zu 500 Kilometer. Tanken kann man an gut 1000 Tankstellen in Deutschland. Und kann man einmal die nächste Station nicht erreichen, schaltet der Motor automatisch auf Benzinbetrieb um.

"Der Diesel hat für uns definitiv ausgedient, Erdgas macht das Rennen", fasst Ulrich Fux zusammen. Das stimmt allerdings nicht ganz, denn für Fahrten in der näheren Umgebung setzt er auf Elektromobilität. Dafür hat er vor Kurzem sogar eine E-Tankstation vor dem Firmengebäude an der Lunor-Allee im Gewerbegebiet Egarten stationiert.

Soziales Engagement

Der Chef eines weltweit renommierten Unternehmens setzt sich für die Umweltbelange und für Soziales ein. Das tat er aber schon vor 40 Jahren, als er in den Reihen von Greenpeace aktiv wurde. Außerdem hilft er, hungernde Kinder in der Dritten Welt zu retten. Zusammen mit seiner Frau hat er inzwischen schon sieben Patenschaften übernommen.

Sorgen um die Umwelt bereitet Fux derzeit vor allem auch das Insekten- und Bienensterben. Er möchte deshalb einen Bienenstock vor dem Firmengebäude einrichten. Das könne jeder, wenn die Umgebung seines Hauses entsprechende Nahrungsgrundlage bietet, schlägt er vor.