Pfarrer Hanspeter Wolfsberger war Hauptreferent beim Männertag des Liebenzeller Gemeinschaftsverbandes. Er findet seit mehr als 20 Jahren statt. Foto: Liebenzeller Mission Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Rund 1100 Besucher sind beim Männertag des Liebenzeller Gemeinschaftsverbandes zu Gast

Bad Liebenzell. Der Männertag des Liebenzeller Gemeinschaftsverbandes der seit mehr als 20 Jahren stattfindet, hat seit mehr als zehn Jahren ungebremsten Zulauf aus ganz Süddeutschland. Auch dieses Jahr musste Männern abgesagt werden, weil nur 1100 Besucher im Missions- und Schulungszentrum belegt werden können. Auch dieses Mal war das Haus voll.

Hauptreferent war Hanspeter Wolfsberger. Der inzwischen 69-jährige badische Pfarrer war von 1993 bis 2003 Direktor der Liebenzeller Mission und leitet seit 2003 das "Haus der Besinnung" in Betberg, südlich von Freiburg. Er sprach über die Herausforderung im Alltag, seinen Mann zu stehen. Bei allen Erwartungen, die auf Männer einströmten am Arbeitsplatz, durch die Ehefrau und Kinder, gelte es Ruhepausen und Zeit für Spiritualität und Frömmigkeit zu haben. Dies diene der notwendigen Orientierung.

Männer müssten lernen aufzubrechen und loszulassen, sagte Wolfsberger Er kenne selber die Herausforderung im Ruhestand, sich zu fragen: "Was bin ich noch, wenn ich nichts mehr bin?" Von Hans Bürki habe er gelernt: "Es geht auch anders" und "es geht auch ohne". Damit komme man durchs ganze Leben. Es gelte, den eigenen Mann zu stehen, auch wenn es anders komme und gehe als zunächst gedacht.

Hilfe von Gott erwarten

Männer hätten oft das Gefühl: "Ich kann nicht genügen." Trotzdem gelte es Verantwortung für sich selber zu übernehmen und die eigenen Werte, Grenzen und Emotionen zu kennen und zu verteidigen. "Fange an, deinen Paschagelüsten zu widerstehen, auch wenn Du so erzogen bist", so der Theologe. Konkret heiße dies auch, sich für das Wohl und Wehe der Kinder zu interessieren. Selber, so Wolfsberger, habe er lernen müssen die Beziehung zu Kindern zurückzuerobern. In der Gemeinde sei er ein Leiter gewesen, zuhause ein Mitläufer. Auffallend sei auch ein Verhalten, bei dem der einzelne zu seinen Aufgaben immer mehr dazu packe, ohne Dinge aufzugeben, so Wolfsberger. Er leidet darunter, dass Männer praktisch so wenig Hilfe von Gott erwarten.

Andi Weiss aus München gestaltete den Tag musikalisch. Niklas Ebert und David Höfer, zwei Studenten an der Internationalen Hochschule, stellten "Fight-Night" vor, ein Konzept für Männer zwischen 16 und 35 Jahren. Dabei wird in einer Sporthalle ein Ring aufgebaut, in dem abwechselnd zwei Männer kämpfen. Bis zu 40 Männer stehen drum herum und feuern die beiden an. Danach tauscht man sich darüber aus, mit was man im Leben kämpft.