Fast 1000 Euro erbrachte die Aktion am Backhaus in Maisenbach für eine Spende von Familie Kroninger an die DKMS (von links, vordere Reihe): Kirsten Badstöber, Silke Kroninger und Sohn Tim, (hinten) Petra Winter, Bettina und Lore Krauth. Foto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Familie Kroninger aus Maisenbach engagiert sich für Deutsche Knochenmarkspenderdatei / Persönliche Kontakte

Von Andrea Fisel

Bad Liebenzell-Maisenbach-Zainen. Alle 16 Minuten erkrankt allein in Deutschland ein Mensch an Blutkrebs. Ob Kind oder Erwachsener – keiner ist vor dieser Krankheit sicher. Und jeder kann dazu beitragen, sie zu besiegen.

Dieser Verantwortung stellte sich Familie Kroninger aus Maisenbach in Form einer konkreten Hilfeleistung: Sie spendete 922,30 Euro an die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) in Köln.

Das Geld hatte die rührige Familie am Backtag im Rahmen des Dorffestes "Kultur und Köhlerei" erwirtschaftet, das kürzlich stattfand. 40 deftige Zwiebel- nebst süßen "Glomba"-Kuchen wanderten damals frisch zubereitet in das alte Backhaus im Steinachweg, das seit Generationen nicht nur im Besitz der Familie ist, sondern auch noch regelmäßig genutzt wird.

Die verführerischen Gerüche hatten an jenem Tag unzählige hungrige Besucher angelockt.

"Wir haben zehn Kilogramm Mehl, 24 Liter Milch und 20 Kilogramm Zwiebeln verarbeitet", erinnerte sich Silke Kroninger. Als gelernte Bäckereifachfrau und begeisterte Freizeitbäckerin brachte sie zusammen mit Ehemann und Bäckermeister Konrad ohnehin die besten Voraussetzungen für ein solches Unternehmen mit. Mit ihren drei Söhnen Christof, Sven und Tim, den Eltern Lore und Gerhard Krauth, Schwester Bettina nebst deren Tochter Reem sowie Freundin Petra Winter bildeten sie eine schlagkräftige Mannschaft. Eine nahe Verwandte der Familie, die im Universitätsklinikum Freiburg in Behandlung lag, gab den Ausschlag für die Verwendung der unerwartet hohen Einnahmen aus dem Kuchenverkauf.

"Die Frau meines Vetters teilte sich in Freiburg ein Zimmer mit einer an Blutkrebs erkrankten Frau aus Lübeck; während dieser Zeit wurde bei deren Tochter die gleiche Krankheit festgestellt", berichtete Lore Krauth. "Das neun Jahre alte Mädchen konnte jedoch nur in einer anderen, weit entfernten Klinik behandelt werden", ergänzte Tochter Silke.

Das schwere Schicksal dieser Familie habe sie alle zutiefst berührt. Der Entschluss, mit einer Spende an die DKMS Menschen in ähnlichen Situationen helfen zu können, stand deshalb schnell fest.

Kirsten Badstöber aus Monakam, Mitglied im Spenderclub und selbst Spenderin, freute sich riesig: "Jeder kann helfen; jeder Euro zählt, um die Datei auszubauen." Die Registrierung eines einzigen Stammzellenspenders kostet 50 Euro, die von vielen Spendern ganz oder teilweise getragen werden. Doch nicht jeder hat die finanziellen Möglichkeiten dazu.

Jede Geldspende, ob als kleine Taschengeld- oder großzügige Unternehmensspende, ist daher ein wichtiger Schritt hin zum Ziel, den Blutkrebs zu besiegen.