Zu Möglichkeiten für einen Dorfladen tauschten sich Möttlinger Einwohner beim zweiten Bürgerstammtisch aus. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeindeleben: Arbeitskreis befasst sich mit Modellen / Kommt ein Backshop?

Bad Liebenzell-Möttlingen. Zu Beginn dieses Jahres schloss nach mehr als 40 Jahren der Dorfladen in Möttlingen. Ob es mittelfristig einen neuen geben wird, steht zwar noch nicht fest. Ein Arbeitskreis bearbeitet aber den Wunsch aus der Bevölkerung.

Dieser war nämlich beim ersten Bürgerstammtisch im September aufgekommen, wie Wolfgang Strohmer berichtete. In der kommenden Woche wird deshalb ein Fragebogen an alle Haushalte verteilt. "Bis Weihnachten erwarten wir den Rücklauf mit Angaben, ob ein Dorfladen gewollt ist und Bereitschaft zur Beteiligung besteht", sagte Anja Riedhammer, die den Austausch beim zweiten Bürgerstammtisch im Dorfzentrum von Möttlingen am Donnerstagabend moderierte.

Es geht um Sortiment und Öffnungszeiten

Interessiert verfolgte nicht nur Ortsvorsteherin Doris Bäuerle die bisherigen Erkenntnisse des inzwischen siebenköpfigen Arbeitskreises. "Wir haben uns verschiedene Dorfläden in der Umgebung angeschaut, über mögliche Geschäftsmodelle erkundigt und wollen nun Themenschwerpunkte setzen", erläuterte Strohmer. Denn für die weiteren Planungen seien beispielsweise der Umfang eines voraussichtlichen Sortiments und tägliche oder wöchentliche Öffnungszeiten wichtig.

Tilla Keplinger vom als Genossenschaft betriebenen Dorfladen im Tübinger Stadtteil Pfrondorf sowie Aysel Gutekunst, Inhaberin des Ottenbronner Landmarkts berichteten von ihren Angeboten und deren Entstehung. Während beide dabei von der sozialen Komponente eines solchen Dorfladens schwärmten, stellte sich für Möttlinger Initiatoren die grundlegende Frage, ob in einem solchen Geschäft aus Reihen der 1253 Einwohner des Bad Liebenzeller Stadtteils auch eingekauft werde. Und eben das soll über den Fragebogen erhoben werden. "Er ist mehrstufig, da uns das grundsätzliche Echo wichtig ist, also auch Aussagen, nicht hier einzukaufen", erklärte Riedhamer.

Für sein Anliegen kann der Arbeitskreis auf Beratung von Richard Hettich, der mit seiner Frau Gudrun über 40 Jahre einen Laden in Möttlingen betrieb, zählen. Indes steht eine potenzielle Nutzungsmöglichkeit dieser Räume noch nicht fest.

Früheres Schlachthaus eine Alternative

Alternativ wäre das frühere Schlachthaus denkbar, in dem die Gesamtfeuerwehr Bad Liebenzell ihre Materialien einlagert. "Bürgermeister und Kämmerer signalisieren Unterstützung", berichteten Mitglieder des Arbeitskreises von einem ersten Informationsaustausch mit Dietmar Fischer und Lucas Hansen.

Zugleich erfuhren Arbeitskreis und Besucher von den Plänen eines Bäckers, in Möttlingen einen Backshop einzurichten. "Dann wäre ein Dorfladen in der Nachbarschaft eine gute Ergänzung", konstatierte Riedhamer. Gespannt ist der Arbeitskreis, in dem sich Barbara und Wolfgang Strohmer, Elfriede Heeskens, Anja Riedhamer, Angelika Rieß, Horst Alder sowie Erika Koch engagieren, auf das Ergebnis des Fragebogens.