Bad Liebenzeller Einwohner freuen sich seit zwei Jahren über den Fahrservice und die vielen ehrenamtlichen Helfer

Von Renate Frommann

Bad Liebenzell. Alte oder gehbehinderte Menschen haben es oft nicht leicht, alltägliche Termine oder Einkäufe zu erledigten – schon gar nicht, wenn der Weg bis zur nächsten Bushaltestelle weit und beschwerlich ist. Deshalb gibt es in Bad Liebenzell bereits seit zwei Jahren das Bürger-Ruf-Auto. Dieser Service erfreut sich nach wie vor wachsender Beliebtheit bei den Fahrgästen, aber auch bei den vielen ehrenamtlichen Fahrern (zurzeit sind es 53). Dass es das Bürger-Ruf-Auto für die Bad Liebenzeller Bevölkerung gibt, gefällt auch vielen Menschen aus den Nachbargemeinden, denn sogar aus Ernstmühl gibt es einen Fahrer.

Sechs Damen der Stadtverwaltung nehmen täglich die Fahrtwünsche der Bürger entgegen. Unterstützt werden die Frauen dabei durch ein speziell entwickeltes Computerprogramm. So können die Fahrten örtlich rational und zeitlich koordiniert durchgeführt werden. Das Bürger-Ruf-Auto hat sich in den beiden Jahren zu einer echten sozialen Institution entwickelt. Die Fahrtwünsche sind so zahlreich, dass ein Fahrzeug gar nicht ausreicht. Freie Kapazitäten sind höchstens an Nachmittagen vorhanden. Der Initiator des Projekts, Stadtrat Klaus Bounin, kann also stolz auf seine Idee sein, genau wie alle Förderer dieser Idee.

Bisher wurden auf über 6000 Fahtren mehr als 90 000 Kilometer zurückgelegt. Da kommt einiges an Erfahrungen zusammen. Deshalb treffen sich die Fahrer regelmäßig zum Stammtisch und tauschen ihre Erlebnisse aus und überlegen, wie sie den Anderen – auch über die Fahrten hinaus – weiterhelfen können.