Verkehr: Ortsdurchfahrt von Bad Liebenzell wird zwischen der Beinberger Steige und dem Kurhausdamm auf Vordermann gebracht
In Bad Liebenzell gibt es bald wieder eine größere Straßenbaustelle. Am 24. Juli beginnen die Bauarbeiten an der Ortsdurchfahrt von Bad Liebenzell.
Bad Liebenzell. Das Regierungspräsidium Karlsruhe lässt die Straße zwischen der Beinberger Steige und dem Kurhausdamm auf einer Länge von 500 Metern auf Vordermann bringen. In den ersten Tagen geht es um vorbereitende Maßnahmen. Ab 27. Juli ist die Straße gesperrt. An diesem Tag beginnen in Baden-Württemberg die Sommerferien. Nach den Worten von Uwe Herzel, Pressesprecher des Regierungspräsidiums Karlsruhe, dauern die Bauarbeiten wohl vier Monate. Das Projekt wird damit voraussichtlich Mitte oder Ende November fertig.
Auch Sanierung eines Gehweges ist vorgesehen
Die Kosten trägt der Bund, da es um eine Bundesstraße geht. Er investiert nach der derzeitigen Schätzung jedoch nicht, wie von Herzel zunächst mitgeteilt 250 000, sondern 900 000 Euro. Für 250 000 Euro hätten nur eine Binder- und eine Deckschicht aufgetragen werden können, räumt Herzel ein. Ein Vollausbau der Straße sei dagegen viel aufwendiger. In den 900 000 Euro seien auch die Kosten für das Entsorgen von teerhaltigem Material enthalten, so Herzel. Damit nicht genug: "Es wird ein 600 Meter langer Gehweg außerhalb der Ortsdurchfahrt mitsaniert", teilte der Pressesprecher mit. Auch diese Maßnahme sei in den 900 000 Euro enthalten.
Endgültige Kosten hängen von Gegebenheiten ab
Ob es bei diesem Betrag bleibt, hängt jedoch von den örtlichen Gegebenheiten ab, gibt Herzel zu bedenken.
Was bedeutet der Vollausbau einer Straße? Nach Auskunft des Landratsamtes Calw wird der Aufbau unterteilt in Untergrund, gegebenenfalls, je nach Tragfähigkeit des Untergrunds, in Unterbau und Oberbau. Der Untergrund befindet sich unmittelbar unter dem Ober- beziehungsweise Unterbau angrenzenden Boden beziehungsweise Felsen.
Der Unterbau ist ein durch Bodenaustausch oder Bodenverbesserung mit Kalk-Zement-Gemisch künstlich hergestellter Erdkörper zwischen Untergrund und Oberbau.
Zunächst wird auf dem Untergrund beziehungsweise dem Unterbau ein tragfähiges sogenanntes Erdplanum hergestellt. Beim Oberbau handelt es sich um alle Schichten oberhalb des Planums. Auf das Erdplanum wird eine Frostschutzschicht eingebaut.
Anschließend wird beim Asphaltstraßenbau eine Asphalttragschicht und die Decke eingebaut. Die Decke besteht aus einer Asphaltdeckschicht und gegebenenfalls einer Asphaltbinderschicht. Die Binderschicht überträgt bei stärker belasteten Straßen die durch den Verkehr verursachten Kräfte in die darunter liegenden Schichten und verhindert Verformungen beziehungsweise wird zum Profilausgleich verwendet. Die Decke kann auch aus einer Asphalttragdeckschicht bestehen. Es ist eine einschichtige Asphaltschicht, die gleichzeitig die Funktion von Trag- und Deckschicht erfüllt.