Eine große Bandbreite musikalischer Stilrichtungen war bei den Adventskonzerten zu hören. Foto: Mona Stäudle Foto: Schwarzwälder-Bote

Chöre der Liebenzeller Mission geben zwei Adventskonzerte

Bad Liebenzell. Choräle von Paul Gerhardt und Georg Friedrich Händel, adventliche Psalmgregorianiken und zeitgenössische Weihnachtslieder von Christoph Zehendner und Gottfried Heinzmann – eine große musikalische Bandbreite war bei den Adventskonzerten mit den Chören der Liebenzeller Mission zu hören. Die Konzerte wurden im Missions- und Schulungszentrum und im Spiegelsaal des Kurhauses in Bad Liebenzell aufgeführt.

Die Musik, mehrere Lesungen und eine Kurzpredigt boten verschiedene Zugänge zur Weihnachtsbotschaft. Die Konzerte standen in diesem Jahr unter dem Motto "Mitten hinein!". Dafür hatte der Liebenzeller Hochschulchor "klangcoerper" unter der Leitung des Leonberger Bezirkskantors Attila Kalman Stücke unterschiedlicher Stilrichtungen und Epochen einstudiert. Kalman hatte das Programm passend zusammengestellt, die Stücke mit viel Engagement mit den Studenten eingeübt und den Chor bei den Aufführungen gekonnt geleitet.

Auch in diesem Jahr war das Blechbläserensemble "blechcoerper" Teil des Programms. Der Theologiestudent Timo Moullion hatte die Leitung der Blechbläser inne. Das Blockflötenensemble pausierte in diesem Jahr. Dafür war zum ersten Mal ein Männerchor mit dabei. Er beeindruckte unter anderem mit der Aufführung des Lieds "O come, o come, Emmanuel" und dem Spiritual "Geh, ruf es von den Bergen".

Solisten und Chöre trugen Klassiker wie das Händel-Lied "Joy to the World" vor, genauso wie moderne Arrangements von John Rutter und Tore W. Aas. Beim Adventslied "Macht hoch die Tür" und dem Choral "Wie soll ich dich empfangen" wurden die Besucher zum Mitsingen eingeladen.

Beim Konzert im Missions- und Schulungszentrum waren unter den Besuchern besondere Gäste aus der Region, Soldaten des Kommando Spezialkräfte der Bundeswehr in Calw. Moderator Jürgen Schuster begrüßte den Chef des Stabes, Oberstleutnant Peter Küpper, und seine Soldaten mit den Worten: "Wir haben Sie nicht nur als unsere Nachbarn eingeladen, sondern auch, um Ihnen für Ihren Einsatz zu danken."

In ihrer Kurzpredigt im Missions- und Schulungszentrum sagte Mihamm Kim-Rauchholz, Professorin an der Internationalen Hochschule Liebenzell (IHL), dass an Weihnachten häufiger denn je deutlich werde, was im Leben fehle: "Das Unvollkommene wird uns oft in dieser Zeit bewusster. An keiner Zeit im Jahr kommt uns so sehr ins Bewusstsein, was wir verloren haben oder was uns genommen wurde." Der biblischen Weihnachtsgeschichte sei diese ernüchternde Realität nicht fremd, so die Theologin: "Die Botschaft von Weihnachten hält unserer Wirklichkeit stand. Das ist das Faszinierende an Weihnachten." Weihnachten halte auch Wut, Zweifel, Ängsten und versteckten Wunden stand, "weil Gott den wirklichen Menschen liebt, nicht den idealen", zitierte Mihamm Kim-Rauchholz den Theologen und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer.

Mit rund 80 Sängern und Instrumentalisten boten die Adventskonzerte der Liebenzeller Mission einen der zahlenmäßig größten Weihnachtschöre in der Region auf.

Ziel der Adventskonzerte war es, den Besuchern eine Möglichkeit zu geben, die Weihnachtsgeschichte musikalisch zu erleben. Die Zuhörer belohnten das breit gefächerte Repertoire mit einem großen Applaus am Ende der Konzerte. Die Musiker nahmen dies gerne für eine Zugabe auf.

Die Spenden für die Konzerte kommen drei befreundeten theologischen Ausbildungsstätten in Papua-Neuguinea und Sambia zugute.