Die 60 Teilnehmer aus Bad Liebenzell und Villaines-la-Juhel vor der Festung Douaumont, dem größten und stärksten Werk des äußeren Fortgürtels von Verdun. Foto: Wendlandt Foto: Schwarzwälder-Bote

Deutsche und Franzosen unterwegs

Von Gernot Wendlandt

Bad Liebenzell. Organisiert von den beiden Städtepartnerschaftsorganisationen l’ A.V.I. (Amitiés Villainaises Internationales) aus Villaines-la-Juhel und der SPV (Städtepartnerschaft-Vereinigung) aus Bad Liebenzell trafen sich 60 Teilnehmer aus beiden Kommunen in Verdun. Begleitet wurden sie von ihren Bürgermeistern Daniel Lenoir und Dietmar Fischer.

Eine zweisprachige Führerin erklärte die Rolle Verduns im Ersten Weltkrieg, führte die Teilnehmer durch die Kasematten von Douaumont, vorbei an den Friedhöfen der Soldaten, zeigte den Bajonettgraben, in dem die gestohlenen Bajonette durch Kreuze ersetzt wurden, und das Beinhaus, in dem die Gebeine von rund 130 000 gefallenen Soldaten aller beteiligten Nationen und Religionen gesammelt wurden. Es folgte eine Stadtrundfahrt. Dabei bekamen die Teilnehmer einen Eindruck von der Gegenwart Verduns als Weltfriedenszentrum und Gedenkstätte.

Das Abendessen im Hotel wurde für den Gedankenaustausch und zum Wiedersehen langjähriger Freunde genutzt. Natürlich auch für den Austausch von Geschenken. Dabei hoben die Bürgermeister und Vorsitzenden der Partnerschaftskomitees die Freundschaft zwischen den beiden Gemeinden hervor.

Der folgende Vormittag war dem Besuch der unterirdischen Zitadelle in Verdun vorbehalten. Dieses Bauwerk beeindruckt allein schon durch seine immensen Ausmaße. Im Jahre 1914 waren die Schächte insgesamt vier Kilometer lang. Am Ende des Krieges waren es sieben Kilometer. Die Schächte wurden gebaut, um 2000 Personen zu beherbergen und zu ernähren. Dort befanden sich sechs Pulverlager, sieben Munitionslager, Bäckerei, Mühle, eine Telefon- und Telegrafenzentrale, Aufzugsmaschinen für Wasser für die Stadt sowie die Forts, Küchen und riesige Lager. Die Brotbacköfen liefen Tag und Nacht und produzierten 28 000 Rationen pro Tag.

Die Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, um die sehr gute Darstellung der Situation von 1916 in einem Teil der unterirdischen Schächte in modernen Besucher-Loren zu besichtigen und sich von dem damaligen Geschehen und dem Leben der Soldaten in der Zitadelle beeindrucken und bewegen zu lassen.