Spannend und lustig ging es beim Ziegenlotto zu, einem der Höhepunkte des Sommercafés, zu dem die Freie Dorfschule Unterlengenhardt eingeladen hatte. Foto: Frommann Foto: Schwarzwälder-Bote

Sommercafé der Freien Dorfschule Unterlengenhardt

Von Renate Frommann

Bad Liebenzell-Unterlengenhardt. Die Besucher des Sommercafés der Freien Dorfschule Unterlengenhardt empfing die perfekte Idylle; so wie früher bei Oma auf dem Land. Da fand sich ein kleiner Bauernhof mit allerlei Getier, Obstbäumen auf der großen Wiese und einem Garten. Alle Café-Besucher, vorwiegend die Eltern der Schüler, Unterlengenhardter und Freunde der Schule, hatten viel mehr Spaß bei Sport und Spiel.

Die Freie Dorfschule Unterlengenhardt zählt derzeit 55 Schüler vom ersten bis zum zehnten Schuljahr. Die Schulgebäude befinden sich in der Johannes-Kepler-Straße.

Die Schule hat nach Aussage von Pauline Schmidt, die in der Schulleitung tätig ist, fünf feste Lehrer, bis zu fünf Gastlehrer und zwei Fachlehrer. Die Pädagogen und die Eltern hatten das Sommercafé gemeinsam organisiert. Es fand auf dem rund 1,5 Hektar großen Grundstück der im November verstorbenen Elisabeth Roschentaler statt, deren Tochter das Anwesen der Dorfschule zur Verfügung stellt. Hier können die Schüler nach Herzenslust gärtnern und das Gelände und die darauf lebenden Tiere hegen und pflegen.

Die Kinder der zweiten bis sechsten Klasse bewirtschaften derzeit den kleinen Bauernhof mit 16 Hühnern und zwei Hähnen, zwei Pferden, zwei Kühen sowie zwei Kälbern, sechs Mutterziegen, einem Ziegenbock und zehn Zicklein. Zum Hof gehört noch der Hund Jule.

Schüler helfen beiden Stallarbeiten

Jeweils zwei Schüler sind eine Woche lang vormittags auf dem Hof und helfen Markus Schüffler bei den Stall- und Gartenarbeiten. Ein vielfältiger Gemüsegarten wurde bereits angelegt und eingezäunt. Auf dem Grundstück stehen die verschiedensten Obstbäume, die zu ernten und zu schneiden sind. In der Nähe des Wohnhauses gibt es ein Warmbeet und natürlich für alle Tiere die entsprechenden Ställe.

Der Höhepunkt des Sommercafés war das Ziegenlotto. Auf einer der Wiesen wurden 30 Felder abgesteckt. Diese wurden an die Besucher verkauft und dann konnte eine Ziege auf den Feldern Gras fressen. Derjenige, der das Feld erworben hatte, in das die Ziege zuerst köttelte, gewann eine Kiste mit Salat, Eiern, Kohlrabi, Radieschen, Kräutern, Marmelade, Saft und Karamellbonbons. Das war spannend, denn die Ziege ließ sich viel Zeit.

Elias Pollin aus Unterlengenhardt war der glückliche Gewinner. Der Schüler hatte auf Feld zwölf gesetzt, weil er zwölf Jahre alt ist und diese Zahl hat ihm das Glück gebracht.

Die Schüler der sechsten Klasse spielten Ball über die Schnur gegen die Eltern und verloren mit 7:10. Ihre Klassenlehrerin, Sophia Berger führte das Ponyreiten auf dem Gelände durch und begleitete mit ihrem Akkordeon zusammen mit Geigerin Gabriele Lange die von den Schülern vorgeführten schottischen Volkstänze.

Die Unterlengenhardter fühlen sich ihrer Dorfschule verbunden, informierte Viola Gärtner. Man helfe sich gegenseitig. Da kommen dann Tauschgeschäfte zustande. Wer zum Beispiel Gartenbänke für ein Fest ausleiht, bekommt im Gegenzug den Rasen gemäht.

Speisen und Getränke des Sommercafés kamen dieses Mal von Eltern und Schule. Die Kinder lieben ihren Schulbauernhof und sind stolz darauf, von Hand melken zu können. Damit diese Freude den Schülern erhalten bleibt, benötigen sie die Unterstützung von Freunden der Schule und der Bürger der Stadt Bad Liebenzell. Die Schüler bitten um die Übernahme einer Kuhpatenschaft auf dem Schulbauernhof der Freien Dorfschule Unterlengenhardt. Die Erklärung nimmt der Verein für ein freies Erziehungswesen Unterlengenhardt stellvertretend für die Schulgemeinschaft entgegen.