"Knie beugen und dabei leicht eindrehen!", ruft Sabrina Zilla den Jungen und Mädchen beim Lauflernkurs im Eisstadion Bad Liebenzell zu. Foto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Schlittschuhlaufen lernen im Polarion / Individuelle Betreuung ist den Verantwortlichen sehr wichtig

Von Andrea Fisel

Bad Liebenzell. Wenn ein Kind zum ersten Mal auf dem Eis steht, gehören zu den grundlegenden Fertigkeiten, die es sich in einem Lauflernkurs aneignen sollte, neben dem Schlittschuhlaufen auch das richtige Bremsen.

"Der eine Fuß bleibt stehen, der andere wird zur Seite geschoben", erklärte Sabrina Zilla ihren jungen Kursteilnehmern im "Polarion" Bad Liebenzell. Sie ist stolz, dass seit Kurzem in dem traditionsreichen Eisstadion wieder eine professionelle Lauflernschule angeboten werden kann. "Wir wurden wiederholt von Eltern darauf angesprochen", sagte sie, "doch nun haben wir in meinem Mann Justin als ehemaligem Eishockeyspieler den geeigneten Kursleiter gefunden." Justin Zilla spielte bis vergangenes Jahr beim SC Riessersee aus Garmisch-Partenkirchen in der 2. Bundesliga; seitdem unterstützt er seine Frau und Mutter Monika Schleicher in der Bad Liebenzeller Sportstätte.

"Unsere Erwartungen wurden bei Weitem übertroffen", gestand der 23-Jährige, der vergangene Woche mit einem Lauflernkurs startete. 47 Kinder und Jugendliche hätten sich angemeldet, so dass er zusammen mit seiner Frau ab sofort nicht nur mittwochs, sondern auch donnerstags einen Anfängerkurs durchführe.

"Dank zahlreicher weiterer Helfer können wir jeden Teilnehmer dort abholen, wo er gerade steht", freute sich Zilla. Einige Kinder hätten bereits Erfahrungen im Schlittschuhlaufen, andere seien pure Anfänger. Doch sie würden durchweg spielerisch mit den Jungen und Mädchen arbeiten, Spiele wie "Faules Ei", "Fangen" oder "Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?" motivierten Kinder, Bewegungen zu machen, die sie sich sonst nicht trauen würden, wusste der versierte Trainer aus seiner jahrelangen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.

Ida, zwölf Jahre alt, und die ein Jahr jüngere Emily übten gerade, mit den Armen an die Bande gelehnt, das Ausschwingen des linken Fußes unter stärkerer Belastung des Standbeins. Sie zählten zu den älteren Kursteilnehmern und gingen die Anleitungen von Sabrina Zilla "gechillt" und sichtlich vergnügt an. Ein vierjähriger Steppke hingegen war mit seinen Kräften offensichtlich am Ende. Auf einer Getränkekiste sitzend und vom Eishockey-Profi persönlich geschoben, durfte er kurzerhand einige Runden über das Eis sausen. Da strahlte der kleine Eisläufer und die Erschöpfung schien im Nu wie weggepustet.