Haushälterin Hermine (Michaela Mairhofer) setzt Domkapitular Jüngling (Jörg Kling) mit gerösteter Leber und Beerensaft außer Gefecht. Foto: Tröger Foto: Schwarzwälder-Bote

Theater: Ensemble des TV Zainen-Maisenbach strapaziert Lachmuskeln / Viel Szenenapplaus vor vollem Haus

Vor ausverkauftem Haus läutete das Theaterensemble des TV Zainen-Maisenbach in der Sporthalle seine Spielsaison ein. Zu sehen war die Premiere des Dreiakters "Dem Himmel sei Dank" von Bernd Gombold.

Bad Liebenzell-Maisenbach-Zainen. Es handelt sich um eine turbulente Verwechslungskomödie um einen Pfarrer, dem die Kirchenrenovierung unter den Nägeln brennt und der mit unkonventionellen Ideen Geld sammelt. Elf ambitionierte Darsteller tummeln sich in der guten Stube des Pfarrhauses. Detailverliebt ist die Kulisse ausgestattet mit Kachelofen, Kruzifix und Gamsgeweih.

Das Regiment führt die resolute Haushälterin Hermine (Michaela Mairhofer), die versucht, in dem an Verwicklungen reichen Geschehen den Überblick zu behalten. Um Geld zu beschaffen, kommt Pfarrer Alfons (Wolfgang Weber) auf die Idee, nächtliche Kartenspiele mit seinem arbeitsscheuen Messner Johannes Höll (Sebastian Gründau) zu veranstalten. Der Verkauf von schwarzgebranntem Schnaps und die Vermietung von Zimmern im Pfarrhaus sollen weitere Mittel zu Kirchenrenovierung erbringen.

Chaos bricht aus

Als Domkapitular Dr. Jüngling (Jörg Kling) die Vorgänge in der Gemeinde prüfen will, bricht das Chaos aus. Hermine muss Notlügen erfinden, um den Pfarrer vor der Versetzung nach "Onderkollbich" zu retten. Den Domkapitular lockt sie mit gerösteter Leber und angeblichem Beerensaft in die Falle. Betrunken ist er nicht mehr imstande, seine Predigt zu halten.

Es gelang der Schauspielertruppe, die Handlungsstränge zu einem gelungenen Ganzen zusammenzusetzen und die Charaktere lebendig werden zu lassen. So wie Emma Höll (Jasmin Jost), die ihren Taugenichts-Ehemann und Messner auf Touren bringt. Oder die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Elfriede Engel (Elena Nonnemann), die den Pfarrer mit ihrer Kritik am Zustand der Kirche nervt und doch eigene Interessen verfolgt. Sie möchte ihre Nichte Uschi (Saskia Mohr) ins Kloster schicken. Dies weiß aber deren heimlicher Freund Siggi Bischof (Patrick Bohnenberger) zu verhindern, indem er vor der Tante als Domkapitular erscheint.

Hanebüchene Geschichte

Die forsch-aufreizende Aerobic-Lehrerin Heidi Blum (Lia Bohnenberger) mischt das Geschehen ebenso auf wie Hans Meßmer (Markus Schroth), der x-mal vergebens auf die Bühne kommt, weil er vom Pfarrer wissen will, ob das Fräulein Rosenfeld schon eingetroffen ist. Dem Domkapitular wird letztlich eine hanebüchene Geschichte so glaubhaft präsentiert, dass die Versetzung von Pfarrer Alfons kein Thema mehr ist. So kommt das letzte Wort aus vollem Herzen des knieenden Pfarrers: "Dem Himmel sei Dank!".

Immer wieder gab es Szenenapplaus. Unter der bewährten Regie von Ilona Schlegel wurden die Lachmuskeln des Publikums ordentlich strapaziert.

Weitere Informationen: Weitere Vorstellungen 7. und 14. Januar, jeweils 20 Uhr; 8. Januar 16 Uhr. Karten im Vorverkauf bei Reinhard Grindau, Telefon 0152/54 35 70 63