Die einzelnen Beobachtungen ließen die Schiedsrichter um Obmann Gerhard Wurster (rechts) in das Ergebnis einfließen. Fotos: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehrleute aus dem Kreis Calw messen sich beim Leistungswettkampf in Bad Herrenalb

Von Steffi Stocker Bad Herrenalb. Gerade mal drei Minuten dürfen nach Einsatzbeginn vergehen, bis aus dem ersten Rohr Wasser strömt. Ob sie das Zeitfenster einhalten, wissen die Feuerwehrleute in diesem Moment noch nicht. Allerdings müssen sie nicht nur darauf achten, denn die Schiedsrichter haben nicht nur die Uhr im Blick. Bei den Leistungswettkämpfen der Feuerwehr am Samstag in Bad Herrenalb galt es, strenge Zeitabschnitte für die Einsatzabfolge einzuhalten. 18 Gruppen aus dem gesamten Landkreis waren am dortigen Gerätehaus angetreten, um sich bronzene, silberne oder auch goldene Abzeichen zu ergattern.

Immer wieder hatten sie in den vergangenen Wochen und Monaten dafür trainiert, damit Zusammenspiel und Handgriffe sowie Einsatzbefehle und Lagemeldungen reibungslos bewerkstelligt wurden.

Alle Teilnehmer hatten nach den landesweiten Vorgaben einen Löschangriff mit Menschenrettung zu absolvieren. Soll heißen, in der Annahme stand ein Gebäude in Brand, und eine Person rief im ersten Stock um Hilfe. Dafür musste die notwendige Wasserversorgung aufgebaut und durch Verteiler mehreren Schläuchen zur Verfügung gestellt werden. Mittels Leiter gelangten einerseits die Brandschutzkräfte in den ersten Stock und befreiten die Person über diese auch aus dem Gefahrenbereich.

"Dabei sind dann Fähigkeiten des Knotenbindens gefragt", bemerkte der Calwer Kreisbrandmeister Hans-Georg Heide und verriet damit, auf was sein Augenmerk lag. Grundsätzlich würdigte er die Teamarbeit der Gruppen, zumal auch Feuerwehrleute aus unterschiedlichen Orten sich zusammengefunden hatten.

Ein Stab an Schiedsrichtern rund um Obmann Gerhard Wurster achtete zudem auf die Kommunikation der Feuerwehrleute. Werden Befehle korrekt weiter gegeben, Lagemeldungen weiter geleitet oder auch betroffene Personen angesprochen und über das Vorgehen an der Einsatzstelle zu ihrer Rettung informiert.

"Die Gruppen dürfen maximal 30 Fehlerpunkte einstreichen", sagte Schiedsrichter Rainer Stotz am Rande der Abnahme von neun Bronze-Anwärter-Gruppen.

Feuerwehren verfügen über großes Knowhow

Die beiden Silber- und sieben Gold-Gruppen, die zum Leistungswettkampf angetreten waren, absolvierten zudem eine technische Hilfeleistung im Rahmen eines simulierten Verkehrsunfalls. Dabei kam unter anderem hydraulisches Arbeitsgerät zum Einsatz.

15 der angetretenen Gruppen erreichten ihr Ziel des jeweiligen Leistungsabzeichens. "Die restlichen Gruppen können den Leistungswettkampf zeitnah wiederholen", stellte Heide in Aussicht, spielte doch meist der Zeitaspekt die entscheidende Rolle. Insgesamt, so stellte der Kreisbrandmeister fest, verfügten die Feuerwehrleute aus dem Kreisgebiet über großes Knowhow, das einen starken Sicherheitsfaktor für die Bevölkerung biete.