Diskussionspunkt der ArGE war bei der Hauptversammlung auch der Windpark Straubenhardt: wie überdimensionale Zahnstocher ragen die Türme der Windanlagen derzeit über dem Wald Richtung Dobel und Neusatz heraus – hier aufgenommen von Ittersbach aus. Foto: Gegenheimer Foto: Schwarzwälder-Bote

Versammlung: ArGE für eine windradfreie Heimat trifft sich / Spitze bestätigt / Zahlreiche Neuigkeiten

Bad Herrenalb-Bernbach. Mehr als zehn Infoveranstaltungen und Fahrten zu potenziellen Windkraftstandorten in der Region besuchten die Vorstandsmitglieder der ArGE für eine windradfreie Heimat über das Jahr. Das erläuterte der Vorsitzende Ulrich Kull in seinem Vorstandsbericht bei der Jahresversammlung für das Geschäftsjahr 2016. Er wurde wie sein Stellvertreter Dieter Hübner von der Versammlung einstimmig in seinem Amt bestätigt. Insgesamt hat die ArGE derzeit 55 Mitglieder, die per Mail über alle beim Vorstand eingehenden Informationen laufend unterrichtet werden.

Neuigkeiten zu Windkraft-Sachständen gab es zahlreich: von den Kommunen Baden- Baden, Forbach und Bühlertal, die in ihren Flächennutzungsplänen keine Standorte für Windkraft ausgewiesen hätten, über die Mitteilung der Bürger-Energie-Region Mühlacker, deren Windstromerzeugung sich so reduziert habe, dass keine Gewinnausschüttung habe vorgenommen werden können, bis zum Situationsbericht für Schömberg-Langenbrand, wo die Baywa einen Bauantrag für fünf Windkraftanlagen im Staatsforst gestellt habe.

Weiter wurde vom Rückzug des Bauantrags der Juwi in Engelsbrand berichtet, von den Plänen Bad Wildbads, zusammen mit der EnBW drei Anlagen auf dem Kälbling zu errichten sowie Bauplänen für Windkraftanlagen in Oberreichenbach-Würzbach.

Im Fokus stand einmal mehr der Windpark Straubenhardt. Heinz Hummel von der Bürgerinitiative (BI) Gegenwind Straubenhardt sowie Lothar König, Gemeinderat aus Dobel, erläuterten, dass BI und Gemeinde Dobel mittlerweile in zweiter Instanz vor dem Verwaltungsgerichtshof in Mannheim klagten, dass es jedoch noch keinen Termin zum Hauptverfahren gebe.

Hummel berichtete außerdem von Aktivitäten des Landesverbandes, dem die ArGE angehört.

Angeregte Diskussion

ArGE-Vorsitzender Kull zeigte zudem Zahlenmaterial zu den steigenden EEG-Kosten (Erneuerbare-Energien-Gesetz) und dem trotzdem nicht weiter wachsenden Ökostromanteil deutschlandweit.

Es ging in eine angeregte Diskussionsrunde, die einmal mehr zum Resumée hatte: Ohne Speicher ist die Energiewende physikalisch nicht möglich; die Energiewende ist ein dringender Appell, sich nicht an politisch korrekte Aussagen anzupassen, sondern diese sehr kritisch zu hinterfragen.