Offen für frischen Wind und gute Ideen im Bernbacher Rathaus: der neue Ortsvorsteher Klaus Lienen. Foto: Gegenheimer Foto: Schwarzwälder-Bote

Neuer Bernbacher Ortsvorsteher hat einiges vor / Klaus Lienen wohnt seit 2005 im Bad Herrenalber Stadtteil

Von Winnie Gegenheimer

Bad Herrenalb-Bernbach. Im Juli wurde Klaus Lienen zum Bernbacher Ortsvorsteher gewählt. Kommunalpolitisch ist er ein Neuling.

Aber er ist begeisterungsfähig und kann andere dabei mitnehmen. Er arbeitet hoch konzentriert – nicht nur in seinem Beruf als Fluglotse. Er ist neugierig, vielfältig interessiert und hat zu Themen eine präzise Meinung.

Dass sie mit Klaus Lienen einen guten Mann gewinnen konnten, haben nicht nur die Bernbacher erkannt. Der CDU-Mann – "Man sollte in der Politik ruhig Farbe bekennen!" – zog nicht nur über die Liste der Bürgervereinigung Bernbach-Althof als Stimmen-könig in den Ortschaftsrat ein, sondern außerdem in den Gemeinderat von Bad Herren-alb. Auch wenn der 50-Jährige mit der Doppelfunktion nicht nur glücklich ist: "So hat Bern-bach bei bestimmten Entscheidungen eine Stimme weniger. Dafür kriege ich aber in den Ausschüssen viel mit." Hoffnungsträger möchte er nicht sein. "Das Wort ist mir zu schwer. Dafür bin ich noch nicht lange genug in Bernbach", grinst er, der 2005 mit Frau und zwei Kindern zuzog und sich "sauwohl" fühlt. Er besucht – gebürtig vom Niederrhein und damit selbstverständlich – die örtlichen Feste, fand schnell Kontakt: "Mir war klar, hier bin ich angekommen."

Also trat er erstmals in eine Partei, die ihm schon immer nahe CDU, ein und ist mittlerweile Ortsverbandsvorsitzender von Bad Herrenalb. "Meine Arbeit im Ortschaftsrat aber", betont er, "ist nicht parteigeprägt. Wobei ich grundsätzlich ein politisch interessierter Mensch bin und konservative Ideale, verbunden mit grüner Umweltpolitik, unterstütze." Für die Gesamtstadt Bad Herrenalb hat Lienen auch unkonventionelle Ideen: "Warum nicht mal alle Leute zwei Tage kostenfrei oder ganz preiswert in die Therme lassen, damit sie sehen, was da geboten ist? Wenn nur einige hängenblieben, ist das ein Erfolg." Von der Landesgartenschau-Planung ist er begeistert: "Da wirke ich gerne mit. Allein was da organisatorisch alles dahintersteckt."

Für Bernbach hat er als Ortsvorsteher einiges vor. Dass es für sein Amt Aufwandsentschädigung gibt, erfuhr er übrigens erst von Vorgänger Peter Brell bei der "sehr konstruktiven Übergabe" der Akten und Amtsgeschäfte. Einen Kennenlern-termin für alle Ortschaftsräte möchte Lienen als Erstes orga-nisieren. Als Sachthemen nennt er die Mitnahme der Teilorte bei der Landesgartenschau: "Wer mit trägt, soll auch mit profitieren."

Und damit die Bernbacher nicht erst zur Gartenschau 2017 komfortabler von und nach der Kernstadt kommen, will er sich um eine bessere öffentliche Verkehrsanbindung, beispielsweise einen Ruf-Bus, kümmern. Der Ausbau der Internet-Verbindung im Gesamtort ist ihm ein Anliegen. "Und natürlich die Dreschhalle als Festhalle. Und einen ordentlich aufgemachten Bauwagen für die Jugendlichen würde ich gern an einer verträglichen Stelle aufstellen", ergänzt er. Im Blick hat Lienen etliche Punkte. Auch wenn das bei voller Berufstätigkeit, mindestens noch die nächsten zwei bis drei Jahre, wie er erklärt, nicht einfach werden wird. Und doch: So anpackend positiv und ganz uneitel, wie er sagt: "Hier muss sich was tun. Und ich möchte es gern bewegen", ist ihm eine Menge zuzutrauen.