Wenn die beiden Tenöre Toni Di Napoli (links) und Pietro Pato sangen, gab das dem Vortrag eine besondere Note. Foto: Glaser Foto: Schwarzwälder-Bote

Toni Di Napoli tritt mit Pietro Pato in der Klosterkirche auf

Von Dietmar Glaser

Bad Herrenalb. Sie haben ausschließlich Welthits gesungen, wählten Titel aus Klassik bis Pop und zeigten dazu Filmausschnitte sowie Lichteffekte. Die beiden Tenöre Toni Di Napoli und Pietro Pato gaben ein Gastkonzert in der evangelischen Klosterkirche von Bad Herrenalb. Sie sind als "Tenöre4You" auf Sommertournee.

Toni Di Napoli erfüllte alle Erwarten an einen Operntenor. Seine kräftige Stimme, sein italienischer Gesangsstil und sein südländisches Temperament kamen an. Er sang "O Sole Mio" auf Deutsch. Dabei wurden Szenen aus Venedig auf die Wände und Fenster des Chors der Kirche projiziert. Eine andere Stimmung verbreitete sein Vortrag von Schuberts "Ave Maria". Altarraum und Kruzifix waren in einen riesigen Strahlenkranz getaucht.

Andere Töne trug Pietro Pato zum Konzert bei. Seine weiche Stimme und seine hohe Stimmlage gaben leiseren Gefühlen Ausdruck. Das passt schön zu "Moonriver", der Filmmusik aus "Frühstück bei Tifany". In den gezeigten Filmszenen lächelte Audrey Hepburn ins Publikum. Und zur Arie "Memory" aus Andrew Lloyd Webbers Musical "Cats" stand ein riesiger Vollmond über den Grabplatten der Klosterkirche. Den Gospel "Amazing Grace" sang Pato sehr gefühlvoll. Sein Versuch, das Publikum zum Mitsingen zu bewegen, gelang zögerlich und entlockte so manches Schmunzeln.

Wenn beide Tenöre sangen, gab das dem Vortrag eine besondere Note. In "Caruso", dem Hauptthema des Films "Der Pate", hörten die Konzertbesucher klassisch gesungene Passagen und pop-interpretierte Takte. Bei "My Way" übernahm Pietro Pato die leisen Töne und Toni Di Napoli die kraftvollen Emotionen. Mehr wie ein Mal gehörten die Schlussakkorde dem klassischen Tenor. Gefühlter Höhepunkt des Abends war "My Heart Will Go On" aus dem Film "Titanic". Die eingespielte Musik, die bewegenden Filmszenen und der Gesang der Tenöre zogen das Publikum in ihren Bann.

Als der letzte Ton verklungen war, blieb es zunächst still. Dann setzte der Applaus ein. Rufe nach Zugabe und rhythmisches Klatschen gab es für die beiden Künstler am Ende des Konzerts. Es endete mit dem jüdischen Volkslied "Hava Nagila".