Kirche: Friedens-Appell veröffentlicht

Bad Herrenalb. Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Baden-Württemberg hat im Rahmen der ACK-Jahrestagung in Kooperation mit der Evangelischen Akademie in Bad Herrenalb einen Friedens-Appell veröffentlicht.

Darin heißt es: "Kriege und Terror verbreiten Angst und Ohnmacht". Die Kirchen verweisen auf Aufrüstungsprogramme in allen Kontinenten: "Waffen und sonstige Rüstungsgüter aus Baden-Württemberg machen uns zu Beteiligten", werden vor allem viele im Bundesland angesiedelte Firmen direkt kritisiert.

In der von Krieg und Terror gebeutelten Welt müssten die christlichen Kirchen innehalten und sich neu bewusst machen, wie sie sich als ökumenische Gemeinschaft auf dem Weg des Friedens verstehen. Das Leitbild vom "gerechten Frieden" verbinde die christlichen Kirchen in Baden-Württemberg mit der weltweiten ökumenischen Lerngemeinschaft.

Förderung von Bildungsangeboten

Vorausschauende Friedenspolitik müsse Konfliktursachen frühzeitig erkennen und bei ihnen ansetzen. Auch in der zivilen Krisenprävention könne sich die größer gewordene Verantwortung Deutschlands in der Welt bewähren. "Vielfach wird die Übernahme von mehr Verantwortung gleichgesetzt mit der Steigerung militärischer Leistungsfähigkeit, dem Ausbau von Rüstungskapazitäten, dem Export von Rüstungsgütern oder der Beteiligung an militärischen Interventionen in Krisengebieten", heißt es in dem Friedens-Appell. Das Dokument bilanziert, "dass keine der militärischen Interventionen in der jüngeren Vergangenheit einen dauerhaften und stabilen Frieden schaffen konnte".

Die Kirchen fordern deshalb die stärkere Förderung von Initiativen der Friedensbildung in möglichst allen Bildungseinrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Hochschulen, aber auch kirchlicher Bildungsangebote. Außerdem die Anerkennung und Stärkung diplomatischer Bemühungen bei schwelenden oder bereits ausgebrochenen gewaltsamen Konflikten. Sie plädieren für eine Reduzierung der deutschen Rüstungsexporte.

Vielfache Unterstützung

Akademiedirektorin Arngard Uta Engelmann hatte einleitend darauf hingewiesen, dass die ACK mit dem Thema "Gerechter Frieden" ein zentrales Thema der Evangelischen Landeskirche in Baden aufgreife. Die Landeskirche unternehme konkrete Schritte, um die friedensethische Debatte sowohl innerkirchlich als auch in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu stärken, und könne dabei auch auf vielfache Unterstützung zählen. Papst Franziskus beispielsweise sagte: "Wir sind alle aufgerufen, der Welt ein starkes Zeugnis unseres gemeinsamen Bemühens für den Frieden und die Versöhnung der Völker zu geben".