Matthias Krampe inmitten der Orgelpfeiffen Foto: Schwarzwälder-Bote

"Klassik im Kloster": Orgelkonzert

Bad Herrenalb. Das erste Sommerkonzert der "Klassik im Kloster"-Konzerte war laut Mitteilung ein voller Erfolg. "Das Wetter, die Atmosphäre, die musikinteressierten Gäste, das Ambiente rund um das Paradies und eben das wunderbare Orgelspiel von Matthias Krampe haben alle überzeugt, ›Klassik im Kloster‹ ist auch im Sommer ein Erlebnis." Die Kirche war sehr gut besucht und alle lauschten der Einführung von Sabine Zoller, die – wie stets – die Entstehungsgeschichte der Veranstaltung erläuterte.

Matthias Krampe, bereits zum dritten Mal zu Gast in der Klosterkirche, war nun erstmals Solist. Mit viel Ausdauer und noch mehr Geduld spielte er sich bereits stundenlang am Nachmittag an der historischen Walcker-Orgel ein. Mit viel Liebe zum Detail und seinem feinen Gehör ließ er es sich nicht nehmen, die Pfeifen in schwindelerregender Höhe nachzustimmen, um den Klang der Orgel zu optimieren. Sein Vortragsstil war weich und elegant, einfühlsam und zügig zugleich.

Abgerundet durch die Ausführungen über den Erbauer der Orgel, Eberhard Friedrich Walcker, der von 1820 bis 1872 mehr als 270 Orgeln schuf und 1846 eines seiner frühen Werke in Bad Herrenalb erbaute, waren die zeitlichen Zuordnungen von Sabine Zoller zur Kaltwasserheilanstalt Herrenalb 1839 hilfreich zum Verständnis der "Grand Dame", die nach Krampe auch schon mal "wetterfühlig reagiert", was heißen soll, dass manche Töne eben dann und wann auch schon mal knorrig klingen können. Bezogen auf die Musikstücke von Bach und Liszt waren diese Klänge jedoch verschwindend gering. Krampe verstand es bestens, die Bearbeitungen von Liszt, Bach, Chopin und Verdi auf den Pfeifen-Originalbestand von 1846 abzustimmen.

Die technisch hervorragend gebaute Orgel bot wunderbare Klangerlebnisse, die der Idee der Komponisten getreu, nach Vollkommenheit strebte. Die Zuhörer dankten es mit tosendem Beifall, der nicht zuletzt den begnadeten Händen des mit A-Diplom ausgezeichneten Organisten Matthias Krampe gebührt. Alles in allem war es eine gelungene Veranstaltung, die zudem einen Erlös von knapp 1000 Euro einspielte. Dieses Geld wird nun als Grundstock für ein lange gehegtes Projekt von Pfarrerin Brigitte Fried verwendet, die sich einen Klostergarten zum Zisterzienserrefugium der Herren an der Alb wünscht.

Matthias Krampe, überwältigt von den Beifallsbekundungen und den Bravo-Rufen des musikbegeisterten Publikums erklärte sich spontan bereit, für den Sommer 2012 ein neues Programm für die historische Walcker Orgel in Bad Herrenalb auszuarbeiten, damit erneut ein Benefizkonzert gegeben werden kann.