Tagung in der Evangelischen Akademie dient Bestandsaufnahme

Bad Herrenalb. Der Dialog zwischen Naturwissenschaft und Theologie hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert. Die Zeit der großen Auseinandersetzungen scheint vorbei zu sein.

Die Naturwissenschaften sowie Theologen haben ganz eigene Universen entwickelt, häufig mit wenigen Überschneidungen. Die großen öffentlichen Debatten sind daher oft spezialisierten Gesprächen zu besonders brisanten Themen gewichen.

Die Tagung "Kritische Distanz und wechselhafte Beziehungen. Naturwissenschaft, Theologie und Sozialwissenschaften" soll der Bestandsaufnahme und Neupositionierung des Dialogs insbesondere aus Sicht der Theologie dienen. Dazu lädt die Evangelische Akademie Baden gemeinsam mit der Evangelischen Studiengemeinschaft Heidelberg (FEST) am 17. und 18. Juli nach Bad Herrenalb in das Haus der Kirche der Evangelischen Akademie ein.

Akademiestudienleiter Gernot Meier schreibt in der Einladung, dass zu einem zeitgemäßen Dialog auch die (empirischen) Sozial- und Kulturwissenschaften gehören: "Ihre Beteiligung könnte aufweisen, dass die Naturwissenschaften und Technik einen enormen Einfluss auf das Denken von Christinnen und Christen ausüben, der weniger über wissenschaftliche Diskurse, sondern über lebensweltliche Kommunikation wirkt."

Ausführlich äußert sich Meier dazu in einem Interview unter dem Thema: "An der Kommunikation von morgen mitarbeiten – Den Dialog zwischen Theologie und Naturwissenschaft auf neue Füße stellen".

In Bad Herrenalb wird der Heidelberger Theologie-Professor Klaus Tanner über das Verhältnis von Naturwissenschaft und Theologie sprechen. Mit der Frage "Was glauben wir zu wissen?" greift der Verhaltensbiologe Hansjörg Hemminger (Stuttgart) das Wechselverhältnis von Religion und Kirche, Naturwissenschaft und Technik im 21. Jahrhundert auf.

Der Bonner Theologe Michael Roth stellt sich der Frage, ob die theologische Ethik für die Natur- und Sozialwissenschaften überhaupt noch interessant ist.

Mit Einsichten und Kurzschlüssen der angelsächsischen Perspektive für den Dialog zwischen Naturwissenschaft und Theologie wird sich schließlich der Theologe Andreas Losch (Bern) auseinandersetzen.

Weitere Informationen: Programm und Einladung zur Tagung sind unter http://evakad.de/prog201516 zu finden.