An dieser Stelle entspringt die Alb. Die Quelle des Flusses ist auf 760 Metern Höhe unterhalb der Teufelsmühle. Foto: Glaser

Hinter 90-minütigen Naturdokumentation stecken drei Jahre Arbeit. Filmemacher: "Interesse ist groß."

Bad Herrenalb/Ettlingen - Ein Kinofilm über das Flüsschen Alb hat ein Team um Marco Ruppert aus Ettlingen gedreht.

Drei Jahre Arbeit stecken in dieser 90-minütigen Naturdokumentation über die Landschaft, Tiere, Pflanzen und Menschen an der Alb. Mindestens bis Weihnachten steht der Film "Unsere Alb" auf dem Spielplan des Ettlinger Kinos Kulisse. "Das Interesse ist groß. Wir haben das so nicht erwartet", sagte der Filmemacher im Gespräch mit unserer Zeitung.

Ungewöhnliche Aufnahmen

Naturfilme sind die Leidenschaft von Marco Ruppert. Nach kleineren Projekten war für ihn und seine Frau Katrin die Zeit reif, um etwas Größeres zu schaffen. "Das Gute liegt oft so nah. Kennt man eigentlich das Flüsschen Alb so richtig?" Diese Frage stellten sich die Filmemacher und folgten mit ihrer Kamera dem nördlichsten Fluss des Schwarzwalds ab seiner Quelle in 760 Metern Höhe unterhalb der Teufelsmühle.

Weiter ging es durch Bad Herrenalb, Marxzell und Waldbronn bis nach Ettlingen. Diese 28 Kilometer erlebten sie anders als dies etwa Wanderer tun. Ihr Blickwinkel war ein anderer. "Wir gingen richtig rein, standen mit Gummistiefeln in der Alb und gingen fast jeden Meter ab", erklärte Ruppert. So entstanden ungewöhnliche Aufnahmen von der Flusslandschaft, von seltenen Pflanzen und Tieren über und unter Wasser. Die aktiven Tierszenen lassen erahnen, wie viel Mühe und Zeit das Filmen kostete. "Ein Drehtag brachte oft nur 30 Sekunden für den Film", sagte Ruppert.

An einen Tag erinnert er sich besonders. Um vier Uhr morgens wollte er bei Schneeschmelze an der Albquelle filmen. Das Auto blieb im Oberen Gaistal im Schnee stecken. Also nahm er seinen 20 Kilogramm schweren Rucksack, das Stativ und die Kamera und machte sich zu Fuß an einen zweieinhalbstündigen Aufstieg. Die Mühe hatte sich gelohnt. Am Ziel war die Atmosphäre goldrichtig. Die Sonne stand dort, wo sie der Filmemacher brauchte. Ein anderer Drehtag blieb dagegen erfolglos. Ruppert wollte im Gaistal Schwarzspechte filmen. Aber kein einziger zeigte sich.

Im ersten Jahr hatten er und seine Assistenten Frank Neumann, Jens Mäder und Adrian Suranyi viele Drehtage. "Wir filmten fast jedes Wochenende und verbrachten unsere ganze Urlaubszeit damit."

Kamera-Drohne im Einsatz

Im zweiten Jahr ergänzten sie das Filmmaterial. Dabei entstanden auch kurze Reportagen von Menschen, die mit der Alb besonders verbunden sind. Mit einer solchen Reportage gelang es auch den restlichen Verlauf der Alb zwischen Ettlingen und der Mündung in den Rhein bei Karlsruhe zu dokumentieren. Dabei stehen atemberaubende Luftaufnahmen von Alexander Rösch im Mittelpunkt. Seine Kamera-Drohne überflog diese letzten 23 Kilometer. Als alle Bilder im Kasten waren, folgten Hunderte von Stunden Schnitt. Frederic Ploke lieferte die Filmmusik. Die Mühe hat sich gelohnt. Die Kinoaufführungen sind gut besucht. Rupperts Fazit: "Wir können mit unserem Film nicht die Welt verändern. Aber wir können Menschen für den hohen Wert dieses Flüsschen sensibilisieren."

Termine:

Den Kinofilm "Unsere Alb" kann man am Mittwoch, 8. November, ab 20.30 Uhr im Ettlinger Kino Kulisse am Dickhäuterplatz 16 sehen. Weitere Termine und Informationen gibt es im Interent unter www.kulisse-ettlingen.de oder unter der Telefonnummer 07243/33 06 33 (8 bis21 Uhr).