Vor 70 geladenen Gästen wurde die Ausstellung im Hotel am Kurpark in Bad Herrenalb eröffnet. Foto: Glaser Foto: Schwarzwälder-Bote

Bilder aus dem Abendland für Texte aus dem Morgenland / Ausstellung eröffnet / Detailreiche Reproduktionen

Von Dietmar Glaser

Bad Herrenalb. Bilder aus der ersten Lutherbibel für Württemberg sind in Bad Herrenalb zu sehen. Die Ausstellung ist im Hotel am Kurpark vor 70 geladenen Gästen eröffnet worden.

Zu sehen sind 22 großformatige Reproduktionen von farbigen Holzschnitten der Herzog-Christoph-Bibel aus dem Jahr 1564. Sie zeigen Szenen biblischer Geschichten.

Zur Eröffnung der Bilderschau kam Bürgermeister Norbert Mai. Er lobte das Engagement des Hotels am Kurpark, das zum vierten Mal eine öffentliche Ausstellung ausrichtet. "Sie machen Bad Herrenalb zum Kulturort", bemerkte Mai. Hoteldirektor Peter Oertmann-Brandt freute sich über die große Resonanz im Vorfeld der Ausstellung und sagte: "Der Buchungsumfang stieg an." Die Vernissage wurde vom Bläserensemble der Christuskirche Karlsruhe musikalisch umrahmt.

Grußworte sprach Bad Herrenalbs evangelischer Stadtpfarrer Johannes Oesch: "Die gezeigten Bilder bringen Gottes Wort zur Anschauung. Es sind sehr abendländische Bilder. Die Texte sind aber im Morgenland, also im Orient, entstanden." Die Schau passe zum Themenjahr 2015 der evangelischen Kirche. Es hat das Motto "Reformation und Bild" und verweist auf das Jahr 2017, in dem an den Beginn der Reformation vor 500 Jahren gedacht wird.

Führungen und Vorträge

In dieser Zeit des Umbruchs entstanden die gezeigten Bilder, erläuterte Anneliese Oesch, Ehefrau des Stadtpfarrers sowie Seelsorgerin und Bildungsreferentin im Hotel am Kurpark. Anneliese Oesch hat die detailreichen Reproduktionen aus dem landeskirchlichen Archiv in Stuttgart nach Bad Herrenalb gebracht. Sie begleitet die Ausstellung mit Vorträgen und Führungen.

Den Gästen der Vernissage stellte sie Herzog Christoph von Württemberg vor, den Auftraggeber der Bibel, aus der die gezeigten Bilder stammen. Er ließ 200 Bücher für die wichtigsten Kirchengemeinden in seinem Land drucken. "Eine vollständige Bibel in deutscher Sprache war eine Revolution. Jetzt konnte jeder selbst nachlesen und prüfen, was dort steht", erklärte Oesch. Die Illustrationen orientieren sich an den ersten Wittenberger Bibeln. Martin Luther selbst bestimmte, was gemalt werden sollte.

Die Ausstellung im Hotel am Kurpark, Kurpromenade 23/1, ist noch bis 29. März täglich außer montags von 15 bis 18 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Jeden Sonntag um 16.15 Uhr ist eine öffentliche Führung durch die Ausstellung. Von Dienstag bis Samstag gibt es ab jeweils 16.15 Uhr Vorträge mit wechselnden Themen zu den gezeigten Bildern und ihren Hintergründen. Auch dafür ist der Eintritt frei.

Individuelle Gruppenführungen sowie Halb-, Ganz- oder Mehrtagesprogramme können bei Pfarrerin Anneliese Oesch unter Telefon 0151/14 86 48 40 gebucht werden.