Der Umbau des Rathausplatzes in Bad Herrenalb steht bevor. Fotos: Kugel Foto: Schwarzwälder-Bote

Rathausplatzumbau in Bad Herrenalb: vier Musterflächen als Entscheidungshilfe / Verschiedene Steine

Von Markus Kugel

Bad Herrenalb. Ein Großteil der Steine liegt schon bereit. In der Osterwoche können dann laut Bad Herenalbs Bürgermeister Norbert Mai alle Musterexemplare verlegt werden. Schließlich muss der Gemeinderat eine Entscheidung treffen.Und zwar darüber, welcher Bodenbelag in Sachen Rathausplatzumbau seiner Meinung nach der richtige ist. Wobei die Kosten sicherlich auch eine gewichtige Rolle spielen. Wie Stadtbaumeister Reimund Schwarz kürzlich sagte, werden vier Musterflächen ausgelegt.

Im Juli will man bekanntlich mit dem Umbau des Platzes beginnen. Diese Maßnahme soll bis Ende 2014/Frühjahr 2015 fertiggestellt sein. Dann folgen der Kurpark, der Parkplatz P3 sowie im Jahr 2016 die Kurpromenade.

Im Dezember vorigen Jahres sagte die Mehrheit des Gemeinderats Ja zum Rahmenplan für Stadtkernsanierung und Gartenschau 2017. Während für die Freianlagen das Büro Böhm verantwortlich zeichnet, ist es bei den Verkehrsanlagen das Büro Isaplan und beim Wasserbau das Büro Landschaft planen+bauen.

Planerin Ulrike Böhm erwähnte seinerzeit beim Rathausplatz unter anderem den "Inseln"-Plattenbelag mit Möblierung. Oder beim Kurpark die Uferseite Parkwiese mit Sitzstufen beziehungsweise den Entdeckerpfad am Albkanal. Nicht zu vergessen das Mündungsbecken. Nach dem Bürgerentscheid entfalle die Schweizer Wiese als Daueranlage – Fläche könne hier aber temporär für die Gartenschau genutzt werden.

Mit etwas mehr als sechs Millionen Euro netto bezifferte Böhm die Gesamtbaukosten bei den Freianlagen. Aufgeschlüsselt bedeutet dies: Rathausplatz circa 1,14 Millionen Euro, Kurpark rund 4,05 Millionen Euro und Vorplatz Kurhaus knapp 840 000 Euro. Der Kostenpuffer durch den Wegfall der Schweizer Wiese wurde mit etwa 635 000 Euro angegeben.

Ulrike Böhm machte unter anderem deutlich, dass bei der Kurpromenade die Flaniermeile mindestens drei Meter breit ist. Zur Erweiterung soll der Straßenraum um 1,5 Meter Richtung Kurpark verlegt werden.

Von 9600 Kraftfahrzeugen pro Tag sprach Daniel Ebbers vom Büro Isaplan. Die Geschäfte würden sich der Straße hin öffnen. Barrierefreiheit herrsche im gesamten Straßenverlauf. Drei zentrale Bereiche zum Überqueren gebe es für die Fußgänger. Auch erwähnte Ebbers die Schutzstreifen für Fahrradfahrer sowie Senkrechtstellplätze. Die Gesamtbaukosten für die Verkehrsanlagen wurden mit knapp 1,57 Millionen Euro angegeben.

Sämtliche Baukosten, so war zu erfahren, belaufen sich zuzüglich Generationenspielplatz (300 000 Euro) auf der Schweizer Wiese, Bürgerprojekt Klostergarten (30 000 Euro), Grunderwerb Kurpromenade (200 000 Euro) und Ausbau ehemaliger privater Flächen (572 000 Euro) auf 9,4 Millionen Euro.

Streng und konsequent müsse vorgegangen werden, erklärte Planerin Böhm, da es keinen Zeitpuffer gebe.

In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats stellte man die Entscheidung zurück, ob das Wasserkraftwerk in Bad Herrenalb stillgelegt werden soll. Erst einmal gilt es, Alternativen zu prüfen. Die Stadtverwaltung wurde beauftragt, zusammen mit den Planern zu untersuchen, ob das Betreiben des Wasserkraftwerks und die Durchgängigkeit der Alb vereinbar sind.