Foto: Kugel

Gemeinderat stellt Jahresabschluss fest. Modernisierung des Spa-Bereichs würde vier Millionen Euro kosten.

Bad Herrenalb - Die Stadtwerke Bad Herrenalb GmbH besteht aus den Betriebszweigen Stromnetz, Strombetrieb, Wasserversorgung, Freibad und Thermalbad. Der Jahresabschluss 2015 wurde am Mittwochabend vom Gemeinderat festgestellt.

Der Verlust beträgt fürs Gesamtunternehmen rund 470.000 Euro (Vorjahr: circa 799.000 Euro). Die einzelnen Sparten gliedern sich so auf: Gewinne: Stromvertrieb 260.000 Euro, Stromnetz 235.000 Euro, Wasserversorgung 135.000 Euro, Dienstleistungen 16.000 Euro. Verluste: Siebentäler Therme 967.000 Euro, Freibad 150.000 Euro.

Aus den Versorgungssparten ergibt sich eine als Bilanzgewinn ausgewiesene Ausschüttung in Höhe von etwa 297.000 Euro an die Minderheitsgesellschafter.

Geschäftsführerin Karina Herrmann erläuterte den Jahresabschluss und stand den Stadträten Rede und Antwort.

Wie sie ausführte, werde ein Unternehmen eine Analyse machen: Man nehme Quellen unter die Lupe mit Blick auf Wasserknappheit aufgrund andauernder Sommerhitze. Damit im Ernstfall die Bad Herrenalber Bürger stets mit Wasser versorgt werden könnten. Habe es doch voriges Jahr in einigen Kommunen Probleme gegeben.

Rückläufige Gästezahl

Die Zahl der Gäste sei bei der Siebentäler Therme rückläufig, war zu erfahren. Des Öfteren werde die Frage gestellt, wie lange eigentlich die Stadt am Bad noch festhalte. Es gelte, Wege zu erschließen, die mehr Besucher ans Haus binden würden. In Sachen Erneuerungsstrategie, so Herrmann, müsse man schauen, wie’s weitergeht. Bislang handle es sich lediglich um Flickschusterei.

Den Spa-Bereich der Siebentäler Therme auf Vordermann zu bringen würde drei bis vier Millionen Euro kosten. Ein entsprechendes Konzept sei nicht weiterverfolgt worden, so die Geschäftsführerin. Bei einer solchen Maßnahme habe man aber immer noch nichts ins Bad investiert. Hier müssten die rund 45 Jahre alten Becken saniert werden. Nicht zu vergessen der sanitäre Bereich.

Für diese Attraktivitätssteigerungen bräuchte man somit laut Geschäftsführerin um die zehn Millionen Euro. Damit sich eine solche Investition lohne, müsste der Kundenstamm verdoppelt werden. Sie glaube nicht daran, dass dies gelingen würde, so Herrmann. Zumal andere Thermalbäder auch immer wieder investierten. Übrigens: Hauptsächlich zähle man Badegäste. Nur etwa ein Viertel der Besucher sei bereit, Geld für Essen, Trinken und eine Anwendung auszugeben.

Christa Nofer (UBV) stellte fest, dass es immer mehr Knie- und Hüftoperationen gebe – und sich das Personal auch gezielt um die Klientel kümmern sollte. Wobei Herrmann erklärte, dass es mit allen Kassen intensive Kontakte gebe. Aus rein betriebswirtschaftlicher Sicht sollte man Rezepte gar nicht annehmen, so ihre Aussage zu dem, was unterm Strich rauskomme. Außer, es gebe ein separates Anwendungsbecken.

Für die Jugend wäre im Freibad ein Springerbecken sinnvoll, bemerkte Herrmann. So würden die Schwimmer nicht gestört. Vor allem sei das Bad bei Familien mit Kleinkindern beliebt. Michael Theis (GL) regte an, Ideen aus der Bürgerschaft einfließen zu lassen.

Bei der Diskussion wurde daran erinnert, dass über die Zukunft der zwei Bäder im Dezember ein Lenkungskreis ins Leben gerufen sowie ein europaweites Markterkundungsverfahren eingeleitet wurde. Die Ergebnisse will man, wie berichtet, in der Gemeinderatssitzung am 10. August vorstellen.

Phänomenales Versorgungsnetz

Die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik sei abgeschlossen, Leitungen und Rohre habe man für die Gartenschau verlegt, stellte Herrmann außerdem fest. Sie sprach hierbei von einem phänomenalen Versorgungsnetz. Man sei nun gerüstet für die nächsten Jahrzehnte.