Der Gemeinderat will das ehemalige Hotel Schwarzwaldgasthof Linde im Gaistal kaufen. Foto: sb

Aktuell sind in 30 Flüchtlinge untergebracht - 50 weitere werden erwartet. Gemeinderat beschließt das ehemalige Hotel Linde zu kaufen.

Bad Herrenalb - Wie gestern der Bad Herrenalber Bürgermeister Norbert Mai auf Anfrage unserer Zeitung sagte, stammten die derzeitigen Asylsuchenden aus Eritrea, Afghanistan, Kosovo, Serbien oder Herzegowina.

Nächste Woche, so das Stadtoberhaupt, kämen weitere 15 Flüchtlinge. Hierbei handle es sich um 15 Personen. Genauer: vier Familien mit sechs Kindern. Bis Ende des Jahres zähle man in der Stadt rund 80 Asylsuchende.

"Bislang sind die Flüchtlinge in städtischen und privaten Wohnungen untergebracht", bemerkte Mai. Generell gelte die Maxime, diese dezentral zu beherbergen. So würden sie besser in die Gemeinschaft eingebunden. Das beinhalte allerdings auch große Herausforderungen, da es mehrere Anlaufstellen gebe. Es würden jedenfalls keine Brennpunkte geschaffen. Probleme mit Asylsuchenden habe es in Bad Herrenalb bislang noch keine gegeben.

Zimmer, Betten, Duschen und Küche: Das frühere Hotel Schwarzwaldgasthof Linde in der Gaistalstraße eigne sich hervorragend, weiß der Bürgermeister. Maximal 40 Flüchtlinge sollen in dem Gebäude unterkommen. Der Kaufvertrag sei noch nicht unterschrieben, momentan handle es sich um fremdes Eigentum. Doch gebe es heute ein Abkommen mit dem Noch-Immobilienbesitzer, dass Arbeiter bereits im früheren Hotel tätig werden können. Muss man sich doch um den Brandschutz kümmern. Ansonsten stehen nur kleinere Arbeiten an. Alles soll in den nächsten vier Wochen fertig sein. Voraussichtlich werde zudem eine weitere Küche eingebaut, informierte Mai weiter.

Der Gemeinderat habe in nicht öffentlicher Sitzung auch einer Ganztagesstelle für einen Sozialarbeiter zugestimmt, der ein Büro im Gebäude bekommt, und sich um die Betreuung der Flüchtlinge kümmern soll. Hier gibt es Zuschüsse des Landkreises. Beim Kauf des ehemaligen Hotels ist aber mit keiner Förderung zu rechnen. Doch unterstützt die KfW-Bank die Kommunen in Deutschland kurzfristig bei der Unterbringung von Flüchtlingen mit einer Sonderförderung. Es stehen zinslose Darlehen zur Verfügung.

"Die Bevölkerung hat uns dankenswerter Weise Wohnraum zur Verfügung gestellt", freute sich der Rathauschef. Eventuell werde man noch Räumlichkeiten anmieten.

Im Übrigen formiere sich eine Arbeitsgruppe pro Flüchtlinge aus der Bürgerschaft. Kirche und Stadtverwaltung seien auch vertreten. Ein erstes Treffen finde im November statt. Der Termin werde noch bekannt gegeben.