Beim Arbeitsgespräch in der Siebentäler Therme (von rechts): Bürgermeister Norbert Mai, Minister Guido Wolf, Thomas Blenke, Christian Romoser und Sabine Zenker. Foto: Schabert

Minister Guido Wolf sichert Stadt Unterstützung zu. Bürgermeister sieht Investitionsbedarf von 14 Millionen Euro.

Bad Herrenalb - "Die Gartenschau hier in Bad Herrenalb zeigt, wie das Land zusammen mit kleineren Städten und Gemeinden positive Entwicklungspolitik betreiben kann", unterstrich der innenpolitische Sprecher und stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Thomas Blenke, anlässlich eines durch ihn initiierten Besuchs von Minister Guido Wolf (CDU) an der Alb.

Zum Aufgabenfeld des Ministers der Justiz und für Europa gehört auch das Tourismusressort. Bürgermeister Norbert Mai stellte das junge Heilbad vor und machte deutlich, dass seine Stadt auf Hilfe aus Stuttgart angewiesen ist. 1964 habe man Thermalwasser gefunden und 1971 das Bad erbaut. Die Becken und Einrichtungen seien trotz stetiger Investitionen in die Jahre gekommen. Außerdem suche man nach einem Alleinstellungsmerkmal, habe auch Ideen dazu, könne diese aber nicht aus eigener Kraft umsetzen.

Wettbewerb annehmen

Insgesamt gehe man von 14 Millionen Euro Investitionsbedarf aus, erklärte das Stadtoberhaupt auf die Frage des Ministers zum erwarteten Gesamtaufwand. Es sei klar, dass dies nicht geschwind wirksam bezuschusst werden könne, aber man hoffe in seiner Stadt auf eine Unterstützung über Jahre hinweg für eine Sanierung und Erweiterung vor allem der Siebentäler Therme, damit man sich dem Wettbewerb stellen könne.

Vom Technik-Keller bis zum Dach sahen sich der Minister und die Gesprächspartner das gesamte Bad an.

Ein Konzept, das die Celenus-Klinik – für deren Verwirklichung als erster Schritt im Mai die Erstellung eines Bebauungsplans eingeleitet wurde – und weitere Entwicklungsansätze für Bad und Umgebung enthält, stellte Kämmerin Sabine Zenker vor.

Wichtig sei es, daran zu denken, dass Bad Herrenalb dem Land ganz andere Zielgruppen an Gästen erschließe, als die meisten anderen Bäder, unterstrich Blenke. Das Elsass sei nah, die ÖPNV-Anbindung gut und der Hochgeschwindigkeitszug TGV transportiere die Menschen auch aus ferneren Regionen rasch zu einem Tagesaufenthalt in den Schwarzwald, was seines Erachtens eine erfolgreiche Werbeschiene ergeben könne. Der Minister nahm den Ball des Abgeordneten auf, regte an, gerade deshalb auch den Zugang zu europäischen Fördermitteln zu prüfen.

Wolf verwies darauf, dass der Tourismustopf begrenzt sei. Um verschiedene Förderprogramme zu verbinden, bot er an, dass sein Haus "die Koordination für ein Kombi-Paket" an Fördermaßnahmen übernehmen könne. Das Ganze in Stufen zu planen sei sicher ein guter Weg.

Bad Herrenalbs Bürgermeister-Stellvertreter Christian Romoser merkte an, dass es wichtig sei, bei einer Förderung über Jahre hinweg den Gremien eine gewisse Sicherheit zu geben, da sie sich sonst bei längerfristig angelegten Entscheidungen schwer tun würden. Bei einem Gang durch die Gartenschau unterstrichen Blenke und Mai die nachhaltigen Wirkungen, die mit den dazu getroffenen Investitionen einher gehen.