Anfang Januar 2016 wurde der Betrieb des "Hote am Kurpark" eingestellt. Foto: Kugel Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Bürgermeister Norbert Mai bittet Mitglieder, jetzt der Umnutzung des "Hotel am Kurpark" zuzustimmen

Auf ein Neues: Die Verwaltung schlägt den Stadträten vor, in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch der Nutzungsänderung des "Hotel am Kurpark" zuzustimmen.

Bad Herrenalb (mak). Es geht um die "Wohnen Plus"-Anlage der Evangelischen Heimstiftung mit 43 betreuten Einheiten, eine Wohngemeinschaft mit zwölf Personen und die Änderung des Restaurantbereichs.

Wie die Stadtverwaltung erneut ausführt, wurde mit dem Gebäude ein komplett rollstuhlgerechtes Haus mit gehobenen Standards für pflegebedürftige Menschen geschaffen. Jedoch erreichte man die ursprünglich angesprochene Zielgruppe (Menschen mit körperlichen Einschränkungen) nicht in dem Maße, dass das Pflegehotel dauerhaft wirtschaftlich betrieben werden konnte. "Von daher sah sich die Betreiberin des Pflegehotels in der unangenehmen Situation, das Haus verkaufen zu müssen."

Standort weniger geeignet

Neue Eigentümerin des Gebäudes ist die Evangelische Heimstiftung (EHS) GmbH in Stuttgart. Sie plante für das Haus eine Umnutzung in eine "Wohnen Plus"-Anlage.

EHS-Vertreter stellten das Konzept in der Gemeinderatsitzung am 29. September 2015 vor. Dort haben sich alle Redner positiv zum Konzept geäußert. Bedenken gab es allerdings seitens einiger Stadträte: Der Standort des Hotels sei weniger für diese geplante Nutzungsänderung geeignet, da die Immobilie mitten in der Stadt stehe. Zudem könne Bad Herrenalb als Tourismusstadt nicht auf die vorhandenen Hotelbetten verzichten.

In seiner Sitzung am 25. November 2015 lehnte der Gemeinderat den Nutzungsänderungsantrag mehrheitlich – fünf Ja-, sieben Neinstimmen und zwei Enthaltungen – ab. Seitdem versucht die EHS über ein renommiertes Maklerbüro das "Hotel am Kurpark" zu vermarkten. Jedoch bislang ohne Erfolg.

"In Anbetracht dessen, dass die neue Wohnform ›Wohnen Plus‹ nicht grundsätzlich vom Gemeinderat in Frage gestellt worden ist und wir uns als Verantwortliche der Stadt keinen weiteren Leerstand in dieser exponierten Lage leisten sollten, habe ich mich entschlossen, den Nutzungsänderungsantrag für das Hotel am Kurpark erneut zur Abstimmung auf die Tagesordnung des Gemeinderats zu setzen", so der Bürgermeister. "Ich bitte Sie, der Umnutzung zuzustimmen, damit ein weiterer, positiver Mosaikstein für eine lebendige Innenstadt gesetzt werden kann."

Neuer Zugang

Was ist geplant? Ein Teil der Räume im Untergeschoss wird für Kellerräume für die betreute Wohneinheiten umgenutzt. Die Anzahl der vorhandenen Stellplätze bleibt bestehen.

Beim Erdgeschoss/Restaurantbereich ist geplant, den vorhandenen Terrassenbereich vor dem Restaurant zu vergrößern. Dadurch wird auch ein neuer Zugang für die Öffentlichkeit sichtbar geschaffen. Man kann dann künftig direkt von der Kurpromenade aus über eine neue Treppe, die zu der vorhandenen Terrasse führt, das Restaurant erreichen. Vom Bereich der Hofzufahrt wird eine Rampe für Rollstuhlfahrer eingerichtet, die ebenfalls ins Restaurant führt.

Im Bereich der Eingangstreppe ist ein Werbepylon – Grundmaße: rund 1,20 Meter mal einen Meter bei einer Höhe von circa 1,70 Metern – geplant. Diese Anlage soll angestrahlt werden. Eine weitere Werbung mit einer Fläche von etwa 2,50 Meter mal 0,65 Meter Höhe wird über dem neuen Eingangsbereich angebracht.

An der Südost-Fassade soll zusätzlich das Logo der EHS mit einer Fläche von rund fünf Meter mal 1,50 Meter auf der Putzfassade aufgemalt werden.

Vorgehängte Balkone

Und was passiert in den Obergeschossen eins bis drei? Hier werden lediglich kleine bauliche Veränderungen vorgenommen wie zum Beispiel Türen versetzen oder schließen. An der Fassade zur Kurpromenade hin wird je Obergeschoss ein Balkon vorgehängt, zum Rehteichweg hin sind es jeweils zwei Balkone.

Zusätzlich wird im dritten Obergeschoss eine Wohneinheit für eine Wohngemeinschaft eingerichtet, die für zwölf Personen vorgesehen ist. Dafür sind zwölf Zimmer jeweils mit Sanitärräumen vorgesehen, zusätzlich entsprechende Gemeinschaftsräume wie Küche, Ess- und Wohnbereich.

Im Bereich der Sozialstation werden keine Änderungen vorgenommen.

Über die möglichen Umbaumaßnahmen entscheidet der Technische Ausschuss sobald das Baugesuch eingereicht wird.