Im Restaurant "Zum alten Schweden" versammelten sich am Freitagabend die Befürworter eines Erlebnisbad-Projekts auf der Schweizer Wiese. Ludger Lang (Bildmitte) hat die Initiative der Unterstützer gegründet. Foto: Helbig

Erlebnisbad-Projekt auf Schweizer Wiese findet auch Zustimmung. Buh-Rufe für anwesende Gegner.

Bad Herrenalb - Nach den Gegnern des Erlebnisbad-Projekts auf der Schweizer Wiese, haben sich nun auch die Befürworter formiert. Sie wollen mit einer Unterschriftensammlung und weiteren Aktionen für die Umsetzung des Projekts werben.

Rund 50 Interessierte kamen auf Einladung von Hiltrud Pfannschmitt und Ludger Lang am Freitagabend im Restaurant "Zum alten Schweden" zusammen, um zu diskutieren, wie das Projekt in der vorgestellten Form vorangebracht werden kann und Leute gewinnen, die sich aktiv beteiligen. Hiltrud Pfannschmitt sagte, in Bad Herrenalb sei es fünf vor zwölf, es müsse etwas geschehen. Die Frage sei, ob Bad Herrenalb weiterhin Kur- und Touristikstadt sein oder zur Schlafstadt für reiche Rentner werden solle.

Die Lage sei sehr ernst, wenn das Thermalbad schließe, weil die Stadt den Abmangel nicht mehr finanzieren könne, "dann gehen in Bad Herrenalb die Lichter aus". Die Eröffnung der Therme vor rund 40 Jahren habe zu einem starken Aufschwung in der Stadt geführt, und jetzt sei man aber wieder bei der Stunde Null angekommen. Man sollte dem Investor die Chance geben, sein Projekt zu verwirklichen. "Wir müssen das Projekt durchführen, sonst geht Bad Herrenalb baden".

Die anwesenden Gegner erneuerten ihre Bedenken, was ihnen aber vor allem Buh-Rufe einbrachte. Hans-Jörg Hynek kritisierte, dass auch zwei Monate nach der Vorstellung des Projekts im Kurhaus viele Fragen unbeantwortet seien. Man solle sich Zeit für die Planung bis nach der kleinen Gartenschau nehmen und nicht in dieser Eile einen großen Fehltritt tun. Stadtrat Rüdiger König trat dem entgegen. Er verwies auf den runden Tisch, alle Verfahrensschritte würden transparent ausgeführt. Alle Informationen seien vorhanden, soweit sie derzeit behandelt werden könnten.

"Ja, aber mir wellet au bei der Planung mitschwätze", insistierte Hynek. Altstadtrat Martin Knirsch reklamierte das Recht mitzureden vor allem für Alteingesessene. Er verstehe nicht, warum Leute, die erst kurze Zeit hier leben und das ganze Jahr über mit dem Klingelbeutel herumlaufen würden, jetzt so weit das Maul aufreißen, sagte er in Richtung Hynek. Knirsch verwies darauf, dass die Schweizer Wiese nie zum Kurpark gehört habe und in früherer Zeit auch bebaut gewesen sei. Schon vor Jahrzehnten, noch unter Bürgermeister Robert Traub, sei eine Nutzung des Areals als Hotelstandort und für touristische Nutzung in die Planung der Stadt aufgenommen worden.