Gartenschau 2017: Auf der Schweizer Wiese sind unter anderem die große Veranstaltungsbühne und die Selbstbedienungsgastronomie geplant. Fotos: Kugel Foto: Schwarzwälder-Bote

Bad Herrenalber Gartenschauausschuss bekommt vom Planungsbüro Zwischenergebnis des Ausstellungskonzepts vorgestellt

In der Sitzung stellte Lisa Friedmann von der Förderungsgesellschaft für die baden-württembergischen Landesgartenschauen mbH (bwgrün.de) die neueste Controlling-Liste vor. Und zwar unter dem Punkt Baukosten und Zeitplanung. Dafür gab es ein großes Lob aus dem Gremium. Die Netto-Baukosten dürfen bekanntlich nicht mehr als zehn Millionen Euro betragen. Derzeit liegt man mit rund 9,7 Millionen Euro knapp darunter. Beim Rathausplatz wurden das Budget (1,7 Millionen Euro) um 8,5 Prozent überschritten, beim Kurpark (5,3 Millionen Euro) ist es ein Mehr von 2,3 Prozent. Bei der Kurpromenade sind es dafür 13,7 Prozent weniger – somit lautet hier der Betrag unterm Strich: rund 2,5 Millionen Euro.

Von Markus Kugel

Bad Herrenalb. Ein erster Entwurf des Ausstellungskonzepts stand im Mittelpunkt bei der Sitzung des Bad Herrenalber Gartenschauausschusses am Donnerstagabend. Die Schweizer Wiese ist der Schwerpunkt der temporären Ausstellung im Jahr 2017.

Das Planungsbüro Fromm (Dettenhausen) wurde laut Verwaltung im März fürs Konzept ausgewählt. Bei internen Arbeitssitzungen stimmte man die Rahmenbedingungen ab. Die vielen Ausstellungsbeiträge sollen sich wie selbstverständlich in die Gestaltung der Daueranlagen einfügen und diese aufwerten. Da die neu gestalteten Bereiche Kurpark und Rathausplatz nicht ausreichen, wird die Schweizer Wiese einbezogen – wegen des großen Flächenpotenzials.

Landschaftsarchitekt Stefan Fromm – Chefplaner der Nagolder Gartenschau – stand in der Sitzung Rede und Antwort. Wobei Bürgermeister Norbert Mai im Vorfeld bemerkte: Das Konzept sei keinesfalls abgeschlossen. Es kann sich also noch einiges ändern.

Geplant ist, dass dem Ausschuss am 16. Juli und dem Gemeinderat am 29. Juli das "Endergebnis Ausstellung" vorgestellt wird.

Auf der Schweizer Wiese sollen zum Beispiel die Beiträge des Verbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg mit Infostand und Schaugärten der Mitgliedsbetriebe zu finden sein. Genauso wie die der gärtnerischen Berufsverbände. Nicht zu vergessen der Landkreispavillon mit Außenfläche sowie der Forstbeitrag. Vorgesehen ist zudem, auf dem Areal die große Veranstaltungsbühne mit Open-Air-Wiese und die Selbstbedienungsgastronomie unterzubringen. Zentrum des weitgehend in der vorhandenen Grünfläche integrierten Ausstellungskonzepts könnte den Ausführungen von Fromm ein neu gestalteter Kinderspielbereich in Zusammenhang mit dem umgestalteten Teich (Wasserspiel) sein. Wobei aber Michael Theis kritisch bemerkte, dass es sich hier um ein Amphibienbiotop handle – die einzige Stehwasserfläche der Stadt.

Die Ausstellungsbeiträge sind entlang der vorhandenen Wege eher in den Randzonen der Schweizer Wiese angeordnet – die Mitte will man als prägende Wiesenzone freihalten.

Der Bad Herrenalber Kurpark weist nach der Umgestaltung eine hohe Gestaltungs- und Aufenthaltsqualität auf. Es gibt einige Attraktionen: zum Beispiel die ökologische Aufwertung der Alb, das Mündungsbecken und der alte Baumbestand. Deshalb möchte man den Park im Gartenschaujahr nur behutsam mit Ausstellungsbeiträgen ergänzen. Vor allem mit hochwertigen Gartenbeiträgen ("Kleine Kurgärten") sowie naturnahen Projekten wie beispielsweise der Imker, Naturschutzverbände oder Landfrauen. Das Kurhaus mit der bestehenden Gastronomie soll wohl den Treffpunkt Baden-Württemberg aufnehmen.

Über ein Sommerflorkonzept aus linearen Blumenbändern einerseits und eher punktförmigen Blütenflächen andererseits werden beide Parkanteile thematisch miteinander verbunden. Das stärkt den Gartenschaucharakter. Eine wichtige Rolle spielt hier auch die deutlich vergrößerte Vorfläche der Alten Post, die einen eigenen Beitrag aufnehmen soll.

Als identitätsstiftender Bestandteil der Stadt ist geplant, das Klosterareal ins Ausstellungskonzept einzubeziehen. Landschaftsarchitekt Fromm sprach von einem eher ruhigen Ort. Hier sollen neben den bestehenden Attraktionen wie Paradies, Klosterkirche sowie Museum kleine Beiträge wie zum Beispiel Kloster- und Kräuter-, Kirchen-, Schul- oder Bürgergarten entstehen. Auch ein Rundweg durch die Einkaufsstraße bis zum Sägwasenplatz ist angedacht.

Der Ausstellungszaun umfasst Kurpark und Schweizer Wiese jeweils vollständig, während das Klosterareal frei zugänglich bleiben soll. Wegen der erwarteten großen Bedeutung des Zugverkehrs über die Albtalbahn sowie des geplanten temporären Parkplatzes auf der nördlichen Schweizer Wiese, ist ein Haupteingang an der Bahnhofstraße in unmittelbarer Zuordnung zum Bahnhof vorgesehen. Der zweite Haupteingang (aus südlicher Richtung) ist beim Kurhaus, an der Albaufweitung mit Stufenanlage geplant. Hier ist eine temporäre befestigte Fläche (wassergebundene Decke) anstelle der späteren Rasenfläche erforderlich.

Ob es zu oder nach der Gartenschau eine neue Minigolfanlage gibt, darüber muss noch entschieden werden. Wobei sich Stadtrat Andreas Tockhorn als Zuhörer gegen eine weitere Subventionierung aussprach.

Für Bürgerprojekte hat der Landschaftsarchitekt ein paar Platzhalter eingeplant.

Hubert Möhrle, Vorsitzender der Förderungsgesellschaft für die Baden-Württembergischen Landesgartenschauen mbH, konstatierte während der Diskussion: Bei der öffentlichen Vorstellung des ersten Konzepts werde verständlicherweise alles mal angerissen, man dürfe aber nichts übers Knie brechen.

Christian Romoser sagte mit Blick auf die Eingänge, erst mal zu entscheiden, wo die Parkplätze angelegt werden sollen. Er sowie Markus Merkle waren sich einig, dass nur eine überdachte Bühne infrage kommt.

Dietmar Bathelt erinnerte daran, dass die Ortsteile, die sich bei der Gartenschau einbringen, Geld benötigen.

Stadtrat Manfred Senk stellte als Zuhörer in den Raum, ob man sich vom Leitmotiv "Das blaue Band der Alb" verabschiede. Wobei ihm unter anderem Bürgermeister Mai widersprach.

Für Ausstellung, Konzeption und Pflege wird momentan von Kosten in Höhe von 600 000 Euro ausgegangen. Für den Bereich Bauten und Ausstattungen sind bisher konzeptionell 450 000 Euro vorgesehen. Im nächsten Schritt wird von Stefan Fromm eine Berechnung zum Ausstellungskonzept erstellt.