Ein bisschen knobeln wie in "Knob’l auch!" – dass die wandernde Biene, eine so genannte Tour-Biene, natürlich eine Turbine ist, erläuterte Mirko Hübner in seinem Wortkabarett anschaulich. Foto: Gegenheimer Foto: Schwarzwälder-Bote

Wortspielkabarett mit Mirko Hübner

Von Winnie Gegenheimer

Bad Herrenalb. "Herzlich will-kommen, nicht nur Herr Zlich, zum Wortspielkabarett!" Genaues Hinhören mit Aha-Effekt war gefragt am Freitagabend in der Falkenburg: "Ich bin Mirko Hübner, Mirko mit K und O wie K.o., damit Sie sich das merken können." Mitten hinein ins Thema stieg der Buchautor und Wortakrobat Hübner bei seinem Vortrag. Gut gelaunt, witzig und facettenreich präsentierte er, was er gemeinsam mit seinem Kollegen Tilo Richter über zwei Jahrzehnte zusammengetragen und als ersten "Schub" im Buch "Knob’l auch!" zusammenge-tragen hat.

Ganz ohne Skript für den Abend ginge es nicht, scherzte der gebürtige Sachse, die Manuela habe es ihm verfasst, daher nenne er es schlicht Manu-Skript. Etwaige Berührungsängste der Gäste, die überwiegend aus der Klinik kamen, sofort abbauend, stellte er aufgeräumt Fragen in die Runde und erzählte von den Anfängen der fruchtbaren Zusammenarbeit mit Richter. Der ihm einst eine Postkarte mit einem Bilderrätsel zum schreienden Bären auf einer Kugel habe zukommen lassen: ein "Kugelschreiber" natürlich. Wenn auch orthografisch nicht ganz korrekt als "Kugel-schrei-Bär", so doch spannend und lustig zu erraten.

Im vielseitigen Buch gebe es neben Bilderrätseln, die nicht herkömmlich etwa in numerisch aufsteigender Form aufgelistet seien, sondern mit Würfelnummern versehen, was zusätzliche originelle Verwendungsmöglichkeiten der 400-Seiten-Lektüre eröffne, weiterhin Wortknobeleien. Zudem witzige Gedichte und Geschichten mit Schwerpunktthemen. Kostproben lieferte Hübner gratis. So wie die von Rotkäppchen und dem Himbeergeist, eine ziemlich promillehaltige Geschichte, die er den Zuhörern lebendig und vielstimmig – von piepsig bis sonor – zum Besten gab. Wie facettenreich seine Begabungen noch sind, zeigte der 42-Jährige mit seinem rockig-vertonten Gedicht "Zeichenunterricht", in dem er, sich selbst mit der Gitarre begleitend, die Fallstricke von Apostroph bis Semikolon aufs Korn nahm.

Waren manche Gäste, so ein Ehepaar aus Bad Herrenalb, richtig begeistert von der kurzweiligen Präsentation, ließ die Zahl der Gäste insgesamt zu wünschen übrig. Zumal Hübner schlagkräftige Argumente für seinen "jahrelangen Rätselspaß" aufführte, und das Einlegen eines Obolus in den Klingelbeutel – ein Jutesäckchen mit Fahrradklingel – aus Gefallen oder Mitleid nicht zwingend gefordert war.