Bei dem Stück "Othello darf nicht platzen" jagt ein Wortwitz den nächsten. Foto: Glaser Foto: Schwarzwälder-Bote

Rasantes Stück strapaziert Lachmuskeln

Von Dietmar Glaser

Bad Herrenalb. "Total witzig!", sagt eine Zuschauerin in der Pause und wischt sich Lachtränen aus den Augen. Sie schaut "Othello darf nicht platzen". Das Bad Herrenalber Sommernachtstheater spielt diese Komödie von Ken Ludwig auf der Freilichtbühne in der Nähe der Siebentäler Therme.

Regisseur Bodo Kälber hat in seiner vierten Produktion in Bad Herrenalb sein Meisterstück abgeliefert. Die Schauspieler der Truppe ziehen alle Register ihrer Erfahrung und ihres Talents und kitzeln gnadenlos die Lachmuskeln der Zuschauer.

Dabei geht es um Othello, der nicht platzen darf. Zunächst ist das wörtlich zu nehmen. Der berühmte Opernsänger Tito Merelli (Christian Romoser) kommt nach Bad Herrenalb, um den Othello zu singen. Aber er hat auf der Anreise so viele Spaghetti verschlungen, dass er zu platzen droht. Seine Blähungen lassen nach ein paar heißen Winden zwar nach, aber Merelli ist außer Stande auf die Bühne zu gehen. Jetzt droht die Aufführung zu platzen.

Das bringt den cholerischen Operndirektor (Martin Menne) an den Rand des Nervenzusammenbruchs. Merellis Frau (Sonya Pfannschmidt) platzt fast vor Eifersucht wegen der aufdringlichen weiblichen Fans ihres Mannes.

In diesem Chaos tut Max (David Purps), Assistent des Operndirektors, was er kann. Er ist ein Gesangstalent, schlüpft unbemerkt in die Rolle des Othello und geht auf die Bühne. Er tut es, um Maggie (Nina Laistner) zu imponieren. Das gelingt. Nach der Aufführung stürzt sie sich notgeil auf ihn und Tito Merelli hat eine karrieresüchtige Opernsängerin (Ellen Schubert) am Hals. Dazu zerren auch die Vorsitzende des Imbisskomitees der Operngilde (Sabrina Samer) und ein schwuler Page (Steffen Reimann) an Othellos Nerven, bis diese fast reißen.

Dieses Theaterstück ist rasant. Die Darsteller kommen und gehen in schnellem Wechsel. Ein Wortwitz jagt den nächsten. Es geht drunter und drüber. Dem schwäbischen Regisseur ging der Gaul durch und raus kam eine saukomische Geschichte. Aufgeführt wird das Stück am 26. und 27. Juni sowie am 2., 3. und 4. Juli. Vorstellungsbeginn ist jeweils um 20.30 Uhr. Karten gibt es im Vorverkauf in der Touristik Bad Herrenalb am Rathausplatz 11 unter der Telefonnummer 07083/50 05 55 oder per E-Mail an info@badherrenalb.de. Außerdem sind Tickets in allen Geschäftsstellen der Schwarzwälder Bote Medienvermarktung unter der Hotline 07423/7 87 90, auf www.schwabo.de/tickets oder www.reservix.de zu haben. Restkarten werden an der Abendkasse verkauft.