Christl Hoffacker und Rudolf Szilinski vor dem neuen VdK-Banner. Foto: Gegenheimer Foto: Schwarzwälder-Bote

Gespräch mit Rudolf Szilinski und Christl Hoffacker vom VdK Bad Herrenalb-Dobel-Loffenau / Für barrierefreie Gartenschau 2017

Von Winnie Gegenheimer

Bad Herrenalb/Dobel. Sozialverband VdK – nur für ältere Leute? Ganz sicher nicht, sagen Rudolf Szilinski, seit sechs Jahren zweiter Vorsitzender sowie Schriftführer, und Christl Hoffacker, Kassiererin des Ortsvereins Bad Herrenalb-Dobel-Loffenau des größten deutschen Sozialverbandes.

Wenn er sich für eine Sache einsetzt, ist der langjährige Gewerkschafter und Betriebsrat Szilinski hartnäckig. So konnte nicht nur die Mitgliederzahl des Ortsverbandes in den vergangenen Jahren auf aktuell mehr als 220 gesteigert werden, Szilinski legt auch Wert darauf, durch Öffentlichkeitsarbeit aufzuklären. Infoveranstaltungen zu Schwerpunktthemen und Präsenz bei Fraktions- und Gemeinderatssitzungen zeigen zum Beispiel Wirkung.

"Wir haben Mitglieder der Jahrgänge 1919 bis 1994", ist das Vorstandsmitglied stolz. Der größte Teil davon mit körperlichen Handicaps und der Erfahrung, dass die Beratung durch den VdK große Hilfe bedeutet. Szilinski selbst, seit 45 Jahren in Rotensol lebend, hat das bei Schwierigkeiten seiner Ehefrau erfahren. Ähnlich Christl Hoffacker, die betont: "Ich wollte etwas zurückgeben, nachdem ich unentgeltlich zu meinem Anliegen, die Altersteilzeit betreffend, beraten wurde. Und bin nicht nur eingetreten in den Ortsverband, sondern habe auch die Funktion der Kassiererin übernommen."

In Zeiten schwieriger werdender sozialer Sicherung hebt Szilinski die Vorteile des VdK, des größten deutschen Sozialverbandes – nicht zu verwechseln mit dem VDK, dem Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge – hervor: Sozialberatung ohne Mitgliedschaft, Sozialrechtsberatung durch Spezialisten für alle Mitglieder. Was dem Vorstand um seinen Vorsitzenden Hans-Ullrich Schäfer außerdem wichtig ist: die monatlichen Kaffeetreffen zum gemütlichen Austausch, jährliche Ausflüge und Infoveranstaltungen zu Themen vom "Tag des Sehens" bis zur Aufklärung über Trickbetrügerei.

Am 25. April findet die Jahreshauptversammlung statt – die 66. des Ortsverbandes. Szilinski kennt die Historie des Verbandes, einst als Ortsgruppe des "Verbandes der Körperbeschädigten, Arbeiterinvaliden und Hinterbliebenen" von namhaften Bad Herrenalber Bürgern gegründet, darunter Ehrenbürger Wilhelm Lörcher. Für Gleichstellung und soziale Gerechtigkeit möchte sich der Ortsverein weiterhin einsetzen. Schwerpunkt aktuell: eine barrierefreie Gartenschau 2017. Das Anliegen von Szilinski: "Ich will Restaurants, Hotels und Läden in Bad Herrenalb sensibilisieren. Und natürlich die Stadt. Auf Hindernisse und Schwierigkeiten hinweisen. Barrierefrei bezieht sich schließlich nicht nur auf Rollstuhlfahrer. Da kommen Familien mit Kindern oder der Sportler mit Gipsfuß. Ich lasse da nicht locker, denn Stillstand wäre Rückschritt."