Das Hotel am Kurpark hat einen Käufer gefunden. Foto: Kugel

Haus gehört nun Sidem Verwaltungs GmbH. Mindestens 150.000 Euro werden investiert. Schultes ist erleichtert.

Bad Herrenalb - Die Entscheidung ist gefallen. Nach langem Hin und Her hat das Hotel am Kurpark in Bad Herrenalb einen neuen Eigentümer. Es ist die Sidem Verwaltungs GmbH mit Geschäftsführer Hüseyin Aydogan.

Der notarielle Vertrag zwischen der Evangelischen Heimstiftung und der Sidem Verwaltungs GmbH wurde am Montag unterschrieben, teilte Peter Frietsch, Vertreter des Investors Hüseyin Aydogan, gestern auf Anfrage des Schwarzwälder Boten mit.

Aydogan ist Eigentümer mehrerer Häuser (Nashira-Gruppe). Die Evangelische Heimstiftung wollte in dem Haus ihr Konzept WohnenPlus, eine Mischform zwischen Wohnen und Pflege, verwirklichen. Das lehnte der Bad Herrenalber Gemeinderat jedoch ab. Das Gremium beharrte auf eine Nutzung als reines Hotel.

Den Kaufpreis wollte Frietsch nicht nennen. Darüber sei Stillschweigen vereinbart worden. Er teilte lediglich mit, dass es um einen Millionenbetrag gehe. Zudem habe die Stadt ihr Vorkaufsrecht nicht in Anspruch genommen, so Frietsch.

Der Vertreter des Investors machte deutlich, dass dasHaus in Zukunft kein Hotel mehr für Menschen mit Behinderungen sein werde, aber behindertengerecht, das heißt barrierefrei, ausgestattet würde. "Wir wollen zur Gartenschau eröffnen", sagte Frietsch. Das Haus werde Vier-Sterne-Niveau haben, versicherte er. Eine Klassifizierung nach den Standards des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes sei geplant, sagte Frietsch. Außerdem wolle man sich einer bekannten Hotelmarke anschließen, um die Vermarktungsmöglichkeiten zu verbessern.

Es soll auch Tagungen geben

Frietsch geht davon aus, dass Haus mit seinen 100 Doppelzimmern zu 70 Prozent von Touristen sowie zu 30 Prozent von Geschäftsleuten belegt wird. Das sei aber nur eine Einschätzung. Wegen der Veranstaltungsräume soll das Haus als Tagungshotel positioniert werden.

Danna Azakir, Projektleiter für die Nashira-Gruppe in Deutschland, teilte mit dass das Hotel neue Bäder, Wasser- und Stromleitungen sowie Sicherungen bekomme: "Es werden mindestens 150 000 Euro investiert."

Alexandra Simtion, Pressesprecherin der Evangelischen Heimstiftung, teilte mit, dass sich beide Seiten einig geworden seien. "Eine Finanzbestätigung liegt vor", sagte sie. "Wir freuen uns, dass das Hotel jetzt verkauft werden konnte und wir damit dem Wunsch der Stadt nachkommen können", meinte Bernhard Schneider, Hauptgeschäftsführer der Evangelischen Heimstiftung.

Auch Bad Herrenalbs Bürgermeister Norbert Mai freut sich über den Abschluss der Verhandlungen: "Das Schlimmste wäre ein Leerstand gewesen." Nach seinen Worten wurden die Pläne der Nashira-Gruppe für das Hotel bereits im Technischen Ausschuss der Stadt behandelt.