Im Juli 2009 überreichte Bad Herrenalbs Bürgermeister Norbert Mai der damaligen Landtagsabgeordneten Beate Fauser, Tourismus-Sprecherin der FDP-Fraktion, ein Schreiben mit der Bitte um Unterstützung bei der Bewerbung um die kleine Gartenschau. Foto: Archiv

Bad Herrenalber Rathauschef spürt Anspannung im Vorfeld der Gartenschau 2017. Mit Interview

Seither ist viel Wasser das Flüsschen Alb heruntergeflossen: Am 15. Dezember 2009 um 12.17 Uhr bekam Bad Herrenalbs Bürgermeister Norbert Mai eine E-Mail des Landtagsabgeordneten Thomas Blenke mit der freudigen Nachricht. Bis zum Abend ging noch jede Menge elektronische Post ein – alles Glückwünsche zur Gartenschau 2017. Und mittlerweile steht die Großveranstaltung kurz bevor. Herzstück sind vom 13. Mai bis 10. September der neugestaltete Kurpark und die Alb. Zusammen mit dem historischen Klosterviertel und der Schweizer Wiese sind sie Schauplatz für 121 erlebnisreiche Tage. Immerhin gibt es mehr als 2000 Veranstaltungen. Wir stellen dem Stadtoberhaupt mit Blick auf die Gartenschau ein paar Fragen.

Wie groß ist bei Ihnen die Anspannung bis zur Eröffnung am Samstag, 13. Mai?

Anspannung verspüre ich schon, aber es ist eine positive Spannung. Unser Team leistet ausgezeichnete Arbeit und hat die Gartenschau hervorragend vorbereitet. Ich freue mich darauf, dass es am 13. Mai endlich losgeht.

Am selben Tag feiern Sie Ihren 62. Geburtstag. Ein größeres Geschenk gibt es wohl nicht?

Ein Geburtstag ist ein jährlich wiederkehrendes Erlebnis, die Gartenschau hingegen ein einmaliges und für Bad Herrenalb großartiges und wichtiges Ereignis. Von daher feiere ich am Eröffnungstag vor allem die Aussicht auf 121 Tage "Blütentraum & Schwarzwaldflair". Wenn es die Zeit erlaubt, trinke ich aber auch gerne noch mit meiner Frau ein kleines Glas Geburtstagswein.

Was hat Ihnen in den vergangenen rund siebeneinhalb Jahren mit Blick auf die Gartenschau am meisten Kummer bereitet?

Ich habe mir viele Gedanken darüber gemacht, wie wir in Bad Herrenalb die Gartenschau so umsetzen können, dass sich sowohl die Besucher als auch unsere Bürgerinnen und Bürger auf dieses Ereignis freuen. Heute weiß ich, dass sich unsere Anstrengungen gelohnt haben: Die dauerhaften Veränderungen im Stadtbild werden von den Einwohnern positiv wahrgenommen. Und weil sich so viele Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich für die Gartenschau engagiert haben, spüren wir ein ganz neues Zusammengehörigkeitsgefühl in der Stadt. Ich kann guten Gewissens sagen, dass ganz Bad Herrenalb bereit ist, den Besuchern ein unvergessliches Gartenschau-Erlebnis zu bieten.

Und was hat Sie am meisten gefreut?

Ich freue mich immer noch darüber, mit wie viel Begeisterung und Engagement die Menschen in Bad Herrenalb am Projekt Gartenschau 2017 mitarbeiten.

Was war die größte Gartenschau-Herausforderung für die Stadt?

Mit der Zusage, die Gartenschau im Jahr 2017 durchführen zu dürfen, haben wir die große Chance erhalten, die Stadt Bad Herrenalb so aufzustellen, dass wir das durch die Gartenschau geweckte Engagement in eine nachhaltige Erfolgsgeschichte umwandeln können. Natürlich entstehen unserer Stadt durch die Gartenschau auch Kosten, aber einfach nichts zu tun, war und ist keine Alternative. Bad Herrenalb ist eine Kur- und Tourismusstadt – und als solche müssen wir von unseren potenziellen Gästen erst mal wahrgenommen werden, zumal auch die regionalen Mitbewerber die Hände nicht in den Schoß legen. Ich bin davon überzeugt, dass die Gartenschau ein Gewinn für Bad Herrenalb ist und langfristig die Wohn- und Lebensqualität anheben wird. Die eigentlichen Gewinner dieser Veränderungen sind die Bürgerinnen und Bürger von Bad Herrenalb.

Gibt es im Nachhinein etwas, das Sie anders gemacht hätten?

Nein, auch wenn ich im Jahr 2009, als wir uns um die Ausrichtung der Gartenschau beworben hatten, schon geahnt hätte, was alles an zusätzlicher Arbeit auf uns zukommen würde. Die Vorbereitungen für eine Gartenschau sind so vielschichtig und im Detail so komplex, dass wir trotz guter Planung nicht alles im Vorfeld bedenken konnten. Aber, und da wiederhole ich mich gerne, es hat sich gelohnt: Die Veränderungen in der Stadt werden von den Menschen positiv gesehen und sehr gut angenommen. Dies bestätigen mir die Bürger im Gespräch immer wieder.

Liegt weiterhin alles im Zeitplan?

Ja, auch wenn an der einen oder anderen Stelle noch fieberhaft gearbeitet wird. Aber das ist ganz normal: Wie bei anderen Gartenschauen auch, wird der letzte Arbeiter das Gartenschaugelände verlassen, wenn der erste Besucher das Gelände betritt.

Worauf freuen Sie sich bis 10. September ganz besonders?

Die Gartenschau verspricht einen bunten, erlebnisreichen Sommer, der den Einwohnern und den Gästen noch lange in guter Erinnerung bleiben wird. Von daher freue ich mich auf viele fröhliche Menschen, lachende Kinder, auf viele Begegnungen und inspirierende Gespräche.