Auch Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel (rechts) sowie der Dehoga-Kreisvorsitzende Rolf Berlin (links) nahmen Abschied von Margot Hihn-Struhak und Branko Struhak, die fast 18 Jahre lang Pächter des Kurhauses sowie des Parkrestaurants waren. Foto: Glaser Foto: Schwarzwälder-Bote

Gastronomie: Margot Hihn-Struhak und Branko Struhak verlassen nach 18 Jahren bisherige Wirkungsstätte

In Bad Herrenalb ist eine Ära zu Ende gegangen. Margot Hihn-Struhak und Branko Struhak sind fast 18 Jahre lang Pächter des Kurhauses und Parkrestaurants in Bad Herrenalb gewesen. Gestern war ihr letzter Tag.

Bad Herrenalb. Am Abend davor hatte das Ehepaar zu einem Empfang mit Abendessen geladen. Margot Hihn-Struhak und Branko Struhak nahmen Abschied von ihren Mitarbeitern, Geschäftspartnern, Lieferanten, Stammgästen und Freunden. Unter ihnen war auch Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel.

Sich mit Einrichtung identifiziert

"Ich danke euch von ganzem Herzen. Ohne euch wären wir nie so erfolgreich gewesen", sagte Branko Struhak im Kursaal, in dem die zahlreichen Gäste an geschmückten Tischen saßen. "Mit diesem Haus haben wir uns in den vergangenen 18 Jahren identifiziert. Es war ein Haus des guten Essens und Trinkens. Es war unsere Heimat und die zweite Heimat für unsere Mitarbeiter", bemerkte Struhak sichtlich gerührt.

An zwei großen runden Tischen hatten ehemalige Auszubildende Platz genommen. Etwa 40 gingen bei Familie Struhak in die Lehre. Vivian Betschner war eine von ihnen. Sie verriet unserer Zeitung: "An Orte, an denen man glücklich war, kehrt man gerne zurück. Ich bin dankbar für diesen wertvollen Lebensabschnitt, die qualifizierte Ausbildung und das Vertrauen, das man von Anfang an in mich gesetzt hat." Andere im Saal erinnerten sich an Feste, die sie im Kurhaus feierten.

Für Branko Struhak war ein Höhepunkt in seiner 40-jährigen Berufstätigkeit das Zehn-Gänge-Menü zum Jahrtausendwechsel. Sein Küchenteam gab alles. "Ein Koch sagte, er habe keine Kraft mehr, um einen Suppenlöffel zu halten", erinnerte sich Struhak. Etwa 400 Hochzeitsgesellschaften feierten in 18 Jahren im Kurhaus. Dabei hielt Margot Hihn-Struhak die Fäden in der Hand. Dieses Geschäftsfeld hielt den Betrieb über Wasser, denn durch monatelange Gartenschau-Baustellen rund ums Kurhaus brach der Restaurantbetrieb zuletzt völlig zusammen.

Staatssekretär Fuchtel sagte: "Margot und Branko waren ein Glücksfall für Bad Herrenalb." Er betonte, dass deren Engagement als Naturpark-Wirte auch in der Region wirkte. Dazu muss man wissen, dass Naturpark-Wirte den größten Teil ihrer Zutaten von regionalen Erzeugern beziehen.

Ans Rednerpult trat auch Rolf Berlin, Dehoga-Vorsitzender der Kreisstelle Calw. Er erklärte, dass es nicht einfach sei, einen Kurhausbetrieb zu führen. Bei Sonnenschein oder großen Veranstaltungen müsse man den Betrieb hochfahren, in anderen Fällen stark drosseln. "Viele werden sich erinnern und sagen: ›Mensch, beim Branko war es einfach schön.‹"

Was Branko Struhak und seine Frau in Zukunft machen werden, steht noch nicht fest. "Wir nehmen uns erst mal eine Zeit der Ruhe, der Besinnung und des Kraftschöpfens", sagte Margot Hihn-Struhak. Von ihrem Mann war zu erfahren, dass er mehrere Angebote habe. Zudem liebäugle er mit einem Entwicklungsprojekt des Bundeswirtschaftsministeriums. Wie es mit dem Kurhaus weitergeht, ist offen.

Bewirtete Veranstaltungen werden in der nächsten Zeit mit Cateringbetrieben über die Bühne gehen. Für die Saison zwischen Weihnachten und Dreikönig gibt es noch keine Lösung.