Die letzten Schüler der Grundschule in der Klosterschule verlassen das Schulhaus. Im nächsten Schuljahr werden sie in der Dobeltalschule unterrichtet. Foto: Glaser Foto: Schwarzwälder-Bote

Die Grundschule in Klosterstraße ist jetzt Geschichte

Von Dietmar Glaser

B ad Herrenalb. Am Mittwoch um 10.55 Uhr war Schluss. Nach der vierten Unterrichtsstunde endete das Schuljahr 2013/14 – und es endete die 85-jährige Geschichte der Grundschule in der Klosterstraße von Bad Herrenalb.

Mit Beginn des neuen Schuljahres Mitte September werden die Grundschüler der Stadt in der Dobeltalschule unterrichtet. Seit 1980 gibt es dort die Hauptschule von Bad Herrenalb, die heute auch Werkrealschule ist. Durch die rückläufigen Schülerzahlen in dieser Schulart stehen dort viele Unterrichtsräume leer.

Seit 1929 besteht das Gebäude der Grundschule in der Klosterstraße. Es wurde am Platz der ehemaligen Klostermühle errichtet, die 1927 durch einen Brand zerstört wurde. Am 11. Dezember 1928 wurde der Grundstein für das Schulhaus gelegt. Im Mai 1929 war Richtfest. Ende 1929 war die neu errichtete Schule bezugsfertig. 1967/68 wurde das Gebäude aufgestockt, weil mehr Platz gebraucht wurde. Seit dieser Zeit gab es dort acht Klassenzimmer, drei Fachräume (Küche, Werk- und Medienraum), Lehrerzimmer, Büro, Lager, andere Nebenräume und – nicht zu vergessen – eine angebaute Sporthalle.

Die Schulgeschichte Herrenalbs reicht aber viel weiter zurück als die Geschichte dieses Schulgebäudes. Seit 1783, möglicherweise auch schon früher, bestand in Herrenalb eine Schule, die vom evangelischen Kirchenrat in Württemberg eingerichtet wurde und ihm unterstand. Die Schule war in einem ehemaligen Wirtschaftsgebäude des Klosters untergebracht. Es handelte sich um das noch heute bestehende langgestreckte Haus zwischen der Klosterkirche und dem Pfarrhaus. Im Jahr 1864 gingen die Schule und das Schulgebäude in die Zuständigkeit der Stadt über. Von da an musste sich der Gemeinderat mit den Problemen der steigenden Schülerzahlen und den zu klein gewordenen Räumlichkeiten befassen.

Es gab stetige Umbau-, Erneuerungs- und Erweiterungsarbeiten. 1883 wurden sogar Schulräume in der angrenzenden Pfarrscheuer (heute Pfarrhaus) eingerichtet. Es ist überliefert, dass die baulichen Zustände zuletzt so schlimm waren, dass als Lösung nur noch ein Neubau blieb. Nach dem Brand der wenige hundert Meter entfernten Klostermühle wurde ein zentral gelegenes Baufeld frei. In dem darauf gebaute Schulhaus haben bis vor wenigen Tagen die Herrenalber Grundschüler ihre ersten Schuljahre verbracht. Was aus dem jetzt leer stehenden Gebäude werden soll, steht noch nicht fest.