Beim Kartenspiel mit dem "Boinerkarle" ergaunert sich Josef Nofer 20 weitere Lebensjahre. Ob er dabei glücklich wird, erzählt die Geschichte des diesjährigen Sommernachtstheaters. Foto: Glaser Foto: Schwarzwälder-Bote

Sommernachtstheater: Josef Nofer überlistet Tod

Von Dietmar Glaser

Das Ensemble des Sommernachtstheaters in Bad Herrenalb spielt dieses Jahr ein Volksstück mit heimatlichen Bezügen. Es heißt ››Josef Nofer – Köhler vom Gaistal‹‹.

Bad Herrenalb. "Wir haben die Geschichte schon vor vier oder fünf Jahren gefunden", sagte Christian Romoser, Sprecher des Ensembles. Die Handlung folgt einer Erzählung von Manfred Eichhorn und wurde für die hiesige Inszenierung umgeschrieben.

Der Handlungsstrang ist geblieben, aber Orte, Namen und historische Bezüge wurden an Bad Herrenalb angepasst. Die Geschichte ist und bleibt frei erfunden.

Über die Handlung soll nicht viel verraten werden. Nur so viel: Josef Nofer, Köhler vom Gaistal, überlistet den Tod. Als der Tod in der Person des "Boinerkarle" ihn holen will, gelingt es Nofer mit Spielkarten und Alkohol 20 weitere Lebensjahre für sich herausschlagen.

So nimmt die Geschichte ihren Lauf. Ein Teil der Handlung spielt auf Erden, ein anderer Teil im Himmel vor der Pforte zum Paradies.

Imposante Kulisse

So drängte sich als Spielort für das diesjährige Theater die Klosterruine in der historischen Stadtmitte geradezu auf. Sie wird Paradies genannt. "Davon abgesehen ist das eine imposante Kulisse", sagte Romoser im Gespräch mit unserer Zeitung. Und man spare sich dort aufwändige Aufbauten. Allerdings brauche man mehr Lichttechnik, um den großen Platz und das Gebäude zur Geltung zu bringen. Die Zuschauertribüne könnte auf der gegenüberliegenden Wiese des Notariats stehen.

"Wir brauchen noch ein paar Darsteller", informierte Romoser. Im Textbuch sind 16 Personen gelistet. Dazu noch "drei junge Männer und Festgäste". Es gibt kleine und große Sprechrollen.

"Wir kriegen jeden unter", meinte Romoser. Auch kleinere Rollen können interessant sein. Zum Beispiel die des Bürgermeisters. Er hat nur etwas mehr als zehn Sätze zu sagen, ist aber gut im Spiel.

Noch sind die Rollen nicht verteilt. Über die Besetzung entscheidet Regisseur Bodo Kälber.

Wie in den vergangenen Jahren wird er das Stück während der Proben weiterentwickeln und mit seiner Handschrift versehen. Im Textbuch ist dazu viel Platz zwischen den Zeilen.

Alle länglichen Passagen sind bereits gestrichen. "Das Textbuch ist nur eine Momentaufnahme, mit der wir anfangen", erklärte Romoser. Die Arbeit beginnt mit Leseproben. Dann folgen erste Spielproben. Mitte Januar könnte es so weit sein. Premiere des Stücks ist am Mittwoch, 15. Juni.