Nach der Einführung im Kurhaus stand für die Teilnehmer des Pflichtkolloquiums ein Rundgang auf dem Programm. Fotos: Kugel Foto: Schwarzwälder-Bote

Landesgartenschau-Wettbewerb: Pflichtkolloquium gut besucht / Büros aus Madrid und Barcelona vertreten

Von Markus Kugel

Bad Herrenalb. In Bad Herrenalb hat es gestern für kurze Zeit gewuselt. Rund 100 Vertreter diverser Büros wurden in zwei Gruppen durch die Tourismusstadt geführt. Fand doch das Pflichtkolloquium im Rahmen des Ideen- und Realisierungswettbewerbs zur kleinen Landesgartenschau 2017 statt.Bekanntlich wurde mit der beauftragten Wettbewerbsbetreuerin, der Neher Landschaftsarchitektur GmbH, und dem Ministerium für ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz sowie mit Unterstützung der Fördergesellschaft für die Baden-Württembergische Landesgartenschauen mbH ein umfangreicher Auslobungstext ausgearbeitet. Büros müssen sich hier zusammentun: Stadt- und Verkehrsplaner sowie Landschaftsarchitekten.

Am 1. Juni gab es die Bekanntmachung. Die Ausgabe der Unterlagen erfolgte bis 18. Juli, gestern wurde nun zum Pflichtkolloquium geladen. Wobei auch Vertreter von Büros aus Berlin, Madrid und Barcelona dabei waren. Wer später die Entwürfe abgeben will, musste zwingend teilnehmen.

Als "Hausherr und einer der Auslober" nahm Bürgermeister Norbert Mai im Kurhaus die Begrüßung vor. Die Planung von Gartenschau und Stadtkernsanierung sei eine große Herausforderung, stellte er fest. Gemeinsam werde man sich ein Bild vor Ort über das Projekt "Das blaue Band an der Alb" machen. Er freue sich über die vielen Teilnehmer und auf den Dezember, wenn die Arbeiten dem Preisrichter-Gremium vorlägen. Nebenbei: Die Planungen der mehr als 60 Büros, die in der Kurstadt vertreten waren, müssen bis Ende Oktober fertig sein, dann werden sie vom Sindelfinger Landschaftsarchitekturbüro Neher auf ihre Zulässigkeit überprüft.

Vor dem Rundgang meldete sich auch Gartenbaudirektor Erich Herrmann vom Ministerium zu Wort. Er bemerkte, dass die Schaffung dauerhafter Grünzonen der Schwerpunkt des Wettbewerbs sei. Peter Neher vom Landschaftsarchitekturbüro, das die Machbarkeitsstudie erstellte, erwähnte die Notwendigkeit des Pflichtkolloquiums. Man müsse sich in Bad Herrenalb ein Bild vom Realisierungsgebiet machen.

Nach der Einführung folgten die Rundgänge. Wobei hier wegen der Gleichbehandlung keine Fachfragen gestellt werden durften. Nach dem gemeinsamen Imbiss gab es die Möglichkeit, rückzufragen.

Auf dem kopierten Plan, den die Teilnehmer mitnehmen durften, waren unter anderem aufgeführt: Schweizerwiese (Neugestaltung der Fläche unter Berücksichtigung des Themas Spiel, Sport und Gesundheit); Kurpromenade (Umgestaltung der Kurpromenade, funktionale und gestalterische Aufwertung, Vernetzung mit Kurpark, separate Radwegeverbindung); Kurpark (Sicherung, Erhalt und Weiterentwicklung der vorhandenen Qualitäten, bessere Einbindung der Hangkante im Osten und Anbindungen zur Dobler Straße); Renaturierung Alb (Renaturierung Alb und Erhalt/Umgestaltung Kanal unter Sicherstellung der Speisung des Wasserkraftwerks); Parkplatz P3 (Neuordnung Parkierung zur Anbindung Kurpark an Schweizerwiese); Rathausplatz (Umgestaltung Rathausplatz, Verbesserung der Verbindung zum Kurpark, Aufhebung der Parkplatzflächen, Neugestaltung unter Einbeziehung des Themas Wasser); Klostermauergarten (Neugestaltung der Fläche zwischen Klostermauer und Gaisbach).

Gestern Nachmittag sagte Bürgermeister Norbert Mai auf Anfrage unserer Zeitung: "Ich bin sehr guter Dinge. Ich bin davon überzeugt, dass gute Ideen kommen."

Zur Erinnerung: Die kleine Landesgartenschau in Bad Herernalb darf maximal vier Millionen Euro verschlingen, die Hälfte der Kosten zahlt das Land. Bei der Stadtkernsanierung ist der finanzielle Rahmen noch offen.