Musikalischer Glanz im Bad Herrenalber Kursaal (von links): Der künstlerische Leiter des Klavierduo-Festivals, Christoph Sischka, Olaf Krüger von Yamaha Pianoworld, Hauptsponsor und Förderer der ersten Stunde, sowie die Preisträger Luca Pfeifer, Constantin Schiffner, Matteo Weber und Clara Dietzen beim Preisträgerkonzert. Foto: Gegenheimer Foto: Schwarzwälder-Bote

Klavierduo: Es gibt vier Altersklassen

Am letzten Tag des zehnten internationalen Klavierduo-Festivals stand noch einmal der Nachwuchs im Mittelpunkt.

Bad Herrenalb. Mit dem Preisträgerkonzert des Klavierwettbewerbs endete einmal mehr ein viertägiges Festival, welches mit den Worten von Bürgermeister Norbert Mai einzigartig in Thematik und Vielseitigkeit ist. Und in hohem Maß von Einfallsreichtum und Motivation des künstlerischen Leiters, Professor Christoph Sischka, lebt.

Sischka selbst freute sich über das facettenreiche Bild und das hohe Niveau an Darbietungen. Die Herausforderung einer Präsentation auf der Gartenschau sei als Chance genutzt worden, da erstmals mit der Sparkassen-Bühne auf der Schweizer Wiese eine großes offenes Podium zur Verfügung gestanden habe. "Wir haben Veranstaltungen draufgesattelt und verzahnt", so Sischka. Dazu hätte zum einen der Auftritt des Duos Shalamov, eines der weltbesten Duos der jüngeren Generation, kombiniert mit dem regional etablierten Duo Eckerle gezählt. Und zum anderen das erstmals veranstaltete "Piano-Battle" mit Andreas Kern und Paul Cibis. "Wirklich toll!", war dazu der Kommentar von Bad Herrenalbs Kämmerin Sabine Zenker.

Modus erläutert

Das Abschlusskonzert fand traditionell im Kursaal statt – gut gefüllt mit Zuhörern trotz des heißen Nachmittagswetters.

Sischka erläuterte zu Beginn den Modus, in welchem über die vier Tage in vier Altersklassen der Jahrgänge 1997/98 bis 2003/04 die Sieger ermittelt worden waren: bewertet durch das Publikum aus den gemeldeten 43 Teilnehmern, allesamt bereits Sieger in Landeswettbewerben in der Kategorie "Klavier solo" von "Jugend musiziert", mit dessen Bundesgeschäftsstelle Sischka zusammenarbeitet.

Das "Küken" unter den Preisträgern, die zwölfjährige Clara Dietzen aus Rheinstetten, beeindruckte unter anderem mit einem modernen Nocturno von Egon Wellesz, Komponist des 20. Jahrhunderts. Jugendlich-lässig setzte er sich an den Konzertflügel und brachte das Publikum zum Staunen – der 15-jährige Matteo Weber aus Aalen mit seiner furiosen Sonate Nr. 1 C-Dur "Perpetuum mobile" von Carl Maria von Weber, bei welcher er mit atemberaubendem Tempo die Klaviatur vereinnahmte.

In der Altersklasse V überzeugte der gerade 18 Jahre alte Constantin Schiffner – eigens aus Lübeck angereist – mit der "Rhapsodie espagnole" von Franz Liszt, in die er, glasklar, präzise und voluminös im Finale, seine ganze Hingabe, Mimik und Gestik legte – bereits wie ein Großer seines Fachs.

Den Abschluss des Konzerts gestaltete der Preisträger der Altersgruppe VI, Jahrgänge 1997/98, Luca Pfeifer aus Ulm. Unter anderem hatte er mit der "Suggestion diabolique" aus den "Vier Stücken" von Sergej Prokofieff einen gleichermaßen anspruchsvollen wie vielseitigen Vortrag im Gepäck.

Dass bereits die Wettbewerbstage im Panoramasaal der Acura Fachklinik Falkenburg spannend und auf einem hohen Niveau stattfanden, betonten Zuhörer wie ein Ehepaar aus Bad Herrenalb, das sich fast keine der Ausscheidungen hatte entgehen lassen: "Wir hätten uns unbedingt mehr Publikum dort gewünscht. Das Ambiente im Panoramasaal ist toll. Und außergewöhnlich, was die jungen Leute schon leisten – die kompliziertesten Stücke ohne ein einziges Notenblatt."