Versammlung der ArGe für eine windradfreie Heimat

Von Winnie Gegenheimer

Bad Herrenalb-Bernbach. Seit mehr als zwölf Jahren beschäftigt sich die ArGe für eine windradfreie Heimat mit einem Thema, das in vielen Städten und Gemeinden heute erst Brisanz erhalten hat: Die kritische Auseinandersetzung mit der Windkraft im Nordschwarzwald. Die ArGe spricht sich konsequent gegen falschen Aktionismus und Windkraftindustrieanlagen dort aus, wo sie unwirtschaftlich arbeiten.

Jetzt fand die gut besuchte Hauptversammlung statt. Vorsitzender Ulrich Kull berichtete von rund 20 Veranstaltungen, bis nach Freiburg, die zur Informationsgewinnung und zum -austausch im zurückliegenden Jahr besucht worden waren. Informationen wurden umgehend an die Mitglieder weitergeleitet.

Bei den Terminen werde immer wieder auffällig, dass Kommunen ohne Not, also ohne gesetzliche Grundlage, gedrängt würden, Vorrangflächen für Windkraftanlagen in ihren Flächennutzungsplänen auszuweisen.

Kull verwies für neueste Daten auf die Homepage des Landesverbandes der Baden-Württembergischen Bürgerinitiativen gegen Windkraftanlagen in Natur- und Kulturlandschaften, der seit Mai 2014 eingetragener Verein ist und dem auch die ArGe angehört.

Bei Aktivitäten in unmittelbarer Nachbarschaft kam Kull unter anderem auf die Infoveranstaltungen der Bürgerinitiative "Gegenwind" Straubenhardt mit Mitgliedern aus Dennach und Dobel zu sprechen. Kull betonte einmal mehr, dass neue Zahlen immer wieder die Unwirtschaftlichkeit statt des Erfolges von Windparks belegten. Der Windpark Simmersfeld, gegen den auch die ArGe bereits in seiner Entstehungszeit Protest angemeldet hatte, habe in den Jahren 2008 bis 2014 statt der prognostizierten Leistung von 450 800 Millionen Kilowattstunden (kWh) gerade einmal 274 002 Millionen KWh erbracht. Statt der vorausberechneten 2300 Volllaststunden habe es nur 1398 gegeben. Eine durch-schnittliche Minderleistung von fast 40 Prozent.

Nach wie vor trügen die 400 Windindustrieanlagen in Baden-Württemberg nur unwesentlich zur Strombereitstellung im Land bei.

Grund hierfür sei in erster Linie die Schwankungsbreite mit aus-geprägten Spitzen und tiefen Tälern mit tagelangen Flauten.

Ulrich Kull sowie Dieter Hübner als zweiter Vorsitzender wurden bei der Versammlung in ihren Ämtern bestätigt. Die Diskussion im Anschluss an den offiziellen Teil verlief lebhaft und einmal mehr mit dem Resümee: Ohne Speicher ist die Energie-wende physikalisch nicht möglich. Damit erfolgte der Appell, sich nicht zwangsläufig an politisch korrekte Aussagen zu halten, sondern sie zu hinterfragen und eigene Ideen zu entwickeln. Planwirtschaft sei noch nie erfolgreich gewesen.

Übrigens: Nach Baden-Baden liefert die ArGe aktuell Informationen und Daten und ist in regem Kontakt mit Bürgern, die sich gegen die dort in Aufstellung befindliche Teilflächennutzungsplanung Windkraft wehren.

Nach Straubenhardt hatte die ArGe fristgerecht Ende 2014 ihre Einwendungen zur Aufstellung des Teilflächennutzungsplanes Windkraft eingereicht. "Bis heute haben wir nichts von dort gehört", so Kull, "das ist ein bisschen befremdlich. Als wir nach Malsch eine solche Einwendung formuliert hatten, erhielten wir seinerzeit inner-halb von zwei Wochen eine Eingangsbestätigung".