Schulleiterin Patricia Fischer fühlt sich wohl im Dobeltal. Fotos: Kugel Foto: Schwarzwälder-Bote

Im Dobeltal unterrichten etwa 15 Lehrer / Gemeinderat bekommt zwei Namensvorschläge für Gebäude vorgelegt

Von Markus Kugel

Bad Herrenalb. Im Dobeltal in Bad Herrenalb gibt es im Schuljahr 2015/2016 etwa 150 Grundschüler, die in acht Klassen unterrichtet werden. Zudem lernen hier noch rund 50 Schüler in zwei Kombiklassen.

Seit knapp zwei Jahren ist Patricia Fischer Leiterin der Grund- und Werkrealschule. Sie bezeichnet das Dobeltal als wunderbaren Ort, wo man optimal lernen kann. Zumal es bewiesen sei: Im Grünen könnten sich Schüler besser konzentrieren. Die Kinder fühlten sich hier wohl. Fischer liegt daran, deren Begabungen und Kompetenzen zu entdecken beziehungsweise weiterzuentwickeln.

Circa 15 Lehrer unterrichten an der Schule. Zur Verfügung stehen aktuell elf Klassenzimmer sowie ein kleines Zimmer und Fachräume.

Im neuen Schuljahr gibt es wieder eine Zusammenarbeit mit der Förderschule in Calmbach. Eine Fachkraft kommt für zwei Stunden pro Woche, um Schüler, Eltern und Lehrer zu beraten. Für Kinder mit besonderen Begabungen stehen zudem erneut "Forderstunden" zur Verfügung. Da die Zahl der Schüler mit Migrationshintergrund zunimmt, gibt es außerdem erneut eine Vorbereitungsklasse. Ende April stimmte der Bad Herrenalber Gemeinderat dafür, dass die Verwaltung ermächtigt wird, einen Antrag für die Errichtung einer Gemeinschaftsschule fürs Schuljahr 2017/2018 zu stellen. Allerdings machte Volker Traub, Leiter des Staatlichen Schulamts Pforzheim, wenig Hoffnung, dass es bei einem weiterer Anlauf klappt.

Zur Erinnerung: Bereits im September 2013 stellte die Stadt zusammen mit der Nachbargemeinde Dobel einen Antrag für die Einrichtung einer Gemeinschaftsschule in Bad Herrenalb. Wegen mangelnder Schülerzahlen für eine zweizügige Gemeinschaftsschule wurde dieser abgelehnt. Müssen doch 40 Kinder in den Eingangsklassen langfristig prognostiziert werden können.

Wie die Verwaltung seinerzeit ausführte, würden die Schülerzahlen in den vergangen Jahren eine stetig sinkende Tendenz aufweisen. Fürs Schuljahr 2015/2016 lägen gerade mal drei Anmeldungen vor. Im Dezember habe die Stadtverwaltung von Traub die Information bekommen: Laut Statistik hätten sich zum 15. Oktober im Schuljahr 2014/2015 lediglich zwölf Jungen und Mädchen in Klasse fünf gemeldet. Das bedeutete eine Unterschreitung der Mindestschülerzahl von 16 (wir berichteten). Die Leitung im Dobeltal habe am 13. April mitgeteilt bekommen, dass keine neue fünfte Klasse gebildet werden könne.

Mit Blick auf die kombinierten Klassen sechs/sieben und acht/neun im neuen Schuljahr sagte Fischer gestern im Gespräch mit unserer Zeitung: Die Jahrgangsstufen würden in den Kernfächern Deutsch, Mathematik und Englisch jeweils separat unterrichtet. Bei den anderen Fächern sitze man dann wieder zusammen. Somit seien die Klassen manchmal mehrfach am Tag getrennt, deshalb könne leider keine richtige Gemeinschaft entstehen. Die Schüler fühlen sich somit nirgends richtig zugehörig.

Die Schule richtet nun den Fokus auf die kleinen Sprösslinge. Für eine Ganztagesgrundschule reichen die Räumlichkeiten aus. Bei einer verbindlichen Form hätten die Eltern keine Wahl, bei einer Zweizügigkeit steht an: ganz- oder halbtags. An einem Infoabend nahmen rund 40 Eltern teil. Ein Umfrage wird derzeit ausgewertet. Das Ergebnis dient dann dazu, zu entscheiden, wie’s im Dobeltal weitergeht. Stadtverwaltung und Gemeinderat müssen sich darüber unterhalten. Der finanzielle Aspekt spielt hier sicherlich auch eine Rolle.

Mit dem Thema Schule beschäftigen sich übrigens die Stadträte schon mal in der nächsten Gemeinderatssitzung. Waren doch Schüler, Eltern sowie die ganze Bevölkerung aufgerufen, einen Namen für die Grund- und Werkrealschule vorzuschlagen. Die Schüler haben nun die ihrer Meinung nach zwei besten Vorschläge des Wettbewerbs bestimmt. Der Gemeinderat soll sich für einen von beiden entscheiden.