Hocherfreut über die aktuelle Bibelfassung: Pfarrer Johannes Oesch wird das neue Exemplar der Heiligen Schrift am Sonntag auch den Gemeindegliedern vorstellen. Foto: Becker Foto: Schwarzwälder-Bote

Religion: Altarbibel in aktueller Fassung ziert Klosterkirche

2017 feiert die Evangelische Kirche Deutschland den 500. Jahrestag der Reformation. Aus diesem Anlass wurde Luthers Bibelübersetzung in einer Neuausgabe revidiert und auf der Frankfurter Buchmesse offiziell vorgestellt.

Bad Herrenalb. Ein Exemplar, zusammen mit einem Widmungsblatt des Landesbischofs, erhielt jetzt auch die evangelische Kirchengemeinde in Bad Herrenalb.

Schlicht aufgemachtes Exemplar

Pfarrer Johannes Oesch wird während des am Sonntag ab 10 Uhr stattfindenden Festgottesdienstes das von der Landeskirche der Gemeinde zur Verfügung gestellte Exemplar vorstellen.

Das schlicht aufgemachte Exemplar der Heiligen Schrift ziert auf der Vorderseite die Lutherrose, welche als Symbol der evangelisch-lutherischen Kirche gilt und von Martin Luther seit 1530 in seinen Briefen Verwendung fand.

Dekan Botzenhardt begleitet Gottesdienst

Wegen der turnusmäßig zufällig an diesem Termin anstehenden Visitation wird auch Dekan Joachim Botzenhardt aus Neuenbürg den Gottesdienst begleiten. Die neue Revision versuche die Poesie von Luthers Sprache wieder aufleben zu lassen, heißt es.

Bereits am 17. November startet in Zusammenarbeit mit der badischen evangelischen Landeskirche die Aktion "Baden-Württemberg liest Luther", an der Landtagspräsidentin Muhterem Aras und der Landesbischof Frank Otfried July mitwirken werden.

Damit die Bibel Martin Luthers nicht zum sprachlichen Museumsstück wird, hat die evangelische Landeskirche diese seit dem Ende des 19. Jahrhunderts mehrfach revidiert, um sie der sprachlichen Entwicklung und dem Stand der Wissenschaft anzupassen. Dies geschah für das Alte Testament zuletzt vor 50 Jahren und 1984 für das Neue Testament.

Zwischenzeitlich wurden für einzelne Passagen genauere Quelltexte gefunden und wissenschaftliche Erkenntnisse und Hintergründe zum Anlass genommen, die Lutherbibel noch einmal gründlich durchzusehen – und nun an der einen oder anderen Stelle zu bearbeiten. Heinrich Bedford-Strohm als Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland ließ dazu verlauten, dass das Ergebnis gleichermaßen durch Vertrautheit und Verlässlichkeit überzeuge.

Das Gottesdienstopfer am Sonntag, so Pfarrer Oesch, kommt dem Projekt "Burkina Faso – Lesen lernen mit der Bibel" zugute. Ein Flyer gibt Auskunft über die Arbeit vor Ort.