Buben und Mädchen der roten Gruppe: Das Kinderhaus "Regenbogen" im Bad Herrenalber Dobeltal ist seit 7. Januar geöffnet. In der Einrichtung können derzeit maximal 166 Kinder betreut werden. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Bad Herrenalber Gemeinderat wird über Kindergartensituation informiert / Ja zur Bedarfsplanung 2015

Von Markus Kugel

Bad Herrenalb. Vorigen Monat teilte Hauptamtsleiterin Anett Deller dem Bad Herrenalber Gemeinderat freudig mit, dass die Stadt eine von zwei Kommunen im Landkreis Calw mit Kinderzuwachs ist. In der Sitzung am Mittwochabend konnte man etwas über die Auswirkungen erfahren.

Deller informierte über die Kindergartensituation und die Bedarfsplanung fürs Jahr 2015. Dieser stimmte das Gremium zu. Außerdem sagten die Stadträte Ja zur Ganztagesbetreuung in einer Gruppe der Bernbacher Einrichtung.

Wie die Verwaltung ausführte, ist im Kinderhaus "Regenbogen" eine starke Nachfrage nach einer Ganztagsbetreuung zu verzeichnen. Um den Eltern ein erweitertes Angebot bieten zu können, lag der Vorschlag vor, zum 1. Januar in Bernbach eine Ganztagsgruppe (20 Plätze) auszuweisen und bei Bedarf im kommenden Jahr auch die zweite Gruppe im Ganztagesbetrieb laufen zu lassen.

Es wurde noch mal daran erinnert, dass seit 2009 ein neues Kindertagesbetreuungsgesetz gilt. Darin ist verpflichtend festgelegt, dass zwischen den Standort- und Wohnsitzgemeinden ein Kostenausgleich für die Betreuung auswärtiger Buben und Mädchen zu erfolgen hat. Für Bad Herrenalb stellt diese Regelung eine enorme finanzielle Belastung dar. Wobei wegen des verbesserten Angebots die Kosten nun sinken würden.

Laut Verwaltung gibt es in den vier Kindertageseinrichtungen verschiedene Gruppenarten: verlängerte Öffnungszeiten von drei bis sechs Jahren (139 Plätze), Ganztagesbetreuung von drei bis sechs Jahren (40), verlängerte Öffnungszeiten von null bis drei Jahren (30), Ganztagesbetreuung von null bis drei Jahren (20).

Insgesamt können bislang 229 Kinder in den Einrichtungen der Stadt betreut werden.

Das Kinderhaus hat neun Gruppen: vier mit verlängerten Öffnungszeiten (je 25 Plätze) und einer integrierten Ganztagesbetreuung (maximal 40), eine altersgemischten Gruppe (22 Plätze von zwei bis sechs Jahren) sowie zwei Kleinkindgruppen für Zwei- bis Dreijährige (je zwölf) und zwei Kleinkindgruppen von null bis zwei Jahren (je zehn Plätze). In der Einrichtung können somit derzeit maximal 166 Kinder betreut werden.

Innerhalb der Ganztagsbetreuung von 7 bis 17 Uhr gibt es die Möglichkeit, ein Mittagessen zu bestellen und eine Ruhepause im Schlafraum in Anspruch zu nehmen.

Mit Blick auf die künftigen Zahlen, die sich stetig änderten, führte die Hauptamtsleiterin aus: Im "Regenbogen" stehen im Kindergarten momentan bis September 2015 zehn Sprösslinge auf der Warteliste und ein Jahr später acht. Und laut Prognose zählt man bei der Krippe bis August fünf wartende Kinder. Bei der Ganztagsbetreuung stehen Stand 1. Oktober im Kindergarten neun Buben und Mädchen auf der Warteliste, in der Krippe drei.

In Bernbach gibt es aktuell zwei altersgemischte Gruppen (44 Kinder) mit verlängerten Öffnungszeiten (7.30 bis 13.30 Uhr). Und wie beschlossen wird ab 2015 eine der beiden als Ganztagsgruppe geöffnet (bisher drei Buben und Mädchen auf der Warteliste).

Rotensol hat eine Gruppe (25 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren) mit verlängerten Öffnungszeiten. Bisher stehen zwei Sprösslinge auf der Warteliste. Optional ist ein Ausbau: eine weitere Gruppe, wahrscheinlich mit 22 Buben und Mädchen von zwei bis sechs Jahren oder zehn Kindern von null bis drei Jahre.

In Neusatz ist derzeit keine Veränderung geplant. Es gibt eine altersgemischte Gruppe (7.30 bis 13.30 Uhr) mit 22 Plätzen für Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren.

Bürgermeister Norbert Mai sagte, mehr Kinder zu betreuen sei auch mit mehr Kosten verbunden. Doch man wolle alles tun für "die kleinste Einwohnerschaft".

Aus den Reihen des Gremiums kam die Bitte, mal mitzuteilen, wie viel Euro eigentlich die Stadt ein Kindergartenplatz pro Jahr kostet. Wie Deller ausführte, sei es ein großes Problem, Personal zu bekommen. Zudem gebe es bei den Erzieherinnen eine starke Fluktuation.

Reinhard Domke (BF-BHA) forderte die Verwaltung mit Blick auf die Raumluft im Kinderhaus auf, die Ergebnisse der weiteren Messungen bekannt zu geben, um das "leidige Thema" vom Tisch zu bekommen. War der "Regenbogen" doch bekanntlich im März für zwei Wochen geschlossen.