Insgesamt 33 Bürger aus Bad Herrenalb beteiligten sich an der Ideensuche für die Stadtentwicklung bis zum Jahr 2030. Foto: Glaser Foto: Schwarzwälder-Bote

Stadtentwicklung: Ideen bis zum Jahr 2030 vorgetragen / Drei Gruppen mit 33 Teilnehmern

Um Bürgerbeteiligung zur Stadtentwicklung bis 2030 in Bad Herrenalb ist es am Montagabend im Gartenschauhaus gegangen.

Bad Herrenalb. 33 Teilnehmer diskutierten in drei Arbeitsgruppen und sammelten Ideen. 15 Personen lagen die Themen Mobilität, Tourismus und Gesundheit besonders am Herzen. Beim öffentlichen Verkehr wurde die S-Bahn-Anbindung nach Karlsruhe gelobt, während es für die Verbindungen ins Murgtal, ins Enztal und ins Gaistal Kritik hagelte. Während Gäste mit "Konus" kostenlos fahren, schlagen sich Einheimische mit Tarifgrenzen herum. Bemängelt wurde, dass es auf dem Mayenberg und am Rehteich keine Bushaltestellen gibt und die Taxiverfügbarkeit schlecht sei. Von Teilnehmern dieser Arbeitsgruppe war zu erfahren, dass sich bereits ein privater Kreis engagierter Bürger um eine Lösung mit Blick auf ein Ruftaxis oder in anderer Form kümmert.

Bessere Abstimmung der Öffnungstage

Ungeteiltes Lob gab es für die touristische Infrastruktur der Stadt, das Kurhaus, den Kurpark, das Tourismusbüro, das Frei- und Thermalbad.

Im Bereich Gastronomie wünschte man eine bessere Abstimmung der Öffnungstage und mehr Angebote im mittleren Preissegment. Leerstände wurden bedauert. Im Gesundheitswesen fürchtet man mittelfristig einen Ärztemangel. Einrichtungen des Gesundheitswesens könnten sich noch mehr als bisher dem Thema Nachsorge zuwenden.

Konzept für offene Arbeit

Acht Teilnehmer hatte die Arbeitsgruppe, die sich mit dem Themenkreis "Miteinander leben", Naturschutz und Freilandentwicklung beschäftigte. Gelobt wurde Bad Herrenalbs vielfältiges Vereinsleben. Daneben wünschte man sich aber auch ein Konzept für offene Arbeit. Zum Beispiel fühlten sich viele ältere Menschen vom bestehenden Seniorenclub und ausdrücklich auch vom Stadtseniorenrat nicht angesprochen.

Ein Vorschlag war, das Gartenschauhaus zum Bürgertreff für Menschen von null bis 99 Jahren zu machen. Talentbörse und Reparaturcafé wurden in diesem Zusammenhang genannt.

Zum Thema Kinderbetreuung kam die Einrichtung eines Waldkindergartens zur Sprache. Ein Teilnehmer meinte, dass dies für rund zehn Familien in der Stadt der Kindergarten ihrer Wahl wäre. Auf der Wunschliste standen außerdem ein Abenteuerspielplatz im Gaistal und ein Minigolfplatz in der Stadt. Sitzbänke sollten repariert, die Beschilderung von Waldwegen ergänzt und die Beleuchtung der Falkensteinfelsen erneuert werden.

Die dritte Arbeitsgruppe, in welcher zehn Personen mitarbeiteten, beschäftige sich mit dem Stadtbild und dessen Gestaltung.

Als Schandfleck wurde die Gernsbacher Straße angeprangert. Sie sollte in ein zukünftiges Sanierungsgebiet aufgenommen werden. Ortstypisches wie Schindelfassaden sollten erhalten werden. Offen war man für das Kombinieren von historischer und moderner Architektur, auch wenn das bestehende Baurecht manchem zu weit ging. Wettbewerbe könnten helfen, bei Neubauten die beste Lösung zu finden. Die Kurpromenade sollte zum Erlebnisraum weiterentwickelt werden, um mehr städtisches Leben zu bekommen.

Hauptamtsleiter Johannes Kopp bot sich am Ende der Veranstaltung an, weitere Ideen aus der Bürgerschaft zu sammeln. Sie können an seine E-Mail-Adresse johannes.kopp@badherrenalb.de gerichtet werden.