Sabrina Samer und David Purps sind fleißig beim Proben. Foto: Schwarzwälder-Bote

Mitte Juni finden die Premieren des Sommernachtstheaters statt / Kinderstück fördert die Illusion

Von Dietmar Glaser

Bad Herrenalb. Am 18. Juni findet die Premiere für das diesjährige Sommernachtstheater in Bad Herrenalb statt. Gespielt wird die Komödie "Othello darf nicht platzen" von Ken Ludwig. Für die neun Schauspieler beginnt jetzt die Zeit verdichteter Proben.

Auf der Schweizer Wiese neben dem Teich mit der Fontäne ist der Bühnenboden bereits montiert. An der Kulisse wird gearbeitet. Das eine oder andere Kostüm steht bereit. "Das ist meine Lieblingskomödie", sagt Regisseur Bodo Kälber zu seiner vierten Produktion in Bad Herrenalb. Kälber hat in der Vergangenheit ein sicheres Gespür für Humor und Situationskomik bewiesen. Zuschauer haben Tränen gelacht.

"Dieses Stück ist intelligent und trotzdem urkomisch. Das reizt mich, meiner Fantasie freien Lauf zu lassen", sagt Kälber. Er beschreibt mit kurzen Worten den Inhalt der Geschichte: Im voll besetzten Opernhaus einer Kleinstadt wird Tito Merelli, ein weltberühmter Tenor aus Italien erwartet. Er soll "Othello" singen. Als der Startenor ankommt, ist er so mit Spaghetti vollgefressen, dass er nicht mehr in der Lage ist, auf die Bühne zu gehen. Der Tenor war den Reizen einer vollbusigen Kellnerin erlegen und hatte sich Teller um Teller servieren lassen. Die Vorstellung droht zu platzen. Da springt Max, Gesangstalent und rechte Hand des Operndirektors ein. Ein Verwirrspiel nimmt seinen Lauf. "Dieses Stück will man sehen. Da will man wissen, wie es ausgeht", ist sich Kälber sicher. Ob die zwei Stunden Spielzeit von einer oder zwei Pausen unterbrochen werden, steht noch nicht fest. Acht Aufführungen wird es geben. Für jede Aufführung – auch für die Premiere am 18. Juni – gibt es noch Karten.

Das Kinderensemble des Sommernachtstheaters spielt in diesem Jahr "Mio, mein Mio", ein Märchenstück von Astrid Lindgren. Regie führt erstmals Andrea Kälber. Sie studiert Theaterpädagogik in Heidelberg und ist mit Bodo Kälber verheiratet. Die Umsetzung des Stücks ist eine Projektarbeit im Rahmen des Studiums. Es ist Kälbers erste vollständige Inszenierung. Neun Kinder im Alter von neun bis 13 Jahren wirken mit. Alle haben zwei oder mehr Rollen. Sie spielen die Geschichte von Bosse, einem Waisenjungen, der sich nach seinem Vater sehnt. Eine geheimnisvolle Botschaft und ein Flaschengeist führen ihn in das "Land der Ferne", wo sein Vater der König ist. Die Freude ist groß, aber das "Land der Ferne" wird von einem bösen Ritter bedroht. Als "Prinz Mio" nimmt der Junge mit einem Freund den Kampf auf.

"Es ist ein schönes aber nicht einfaches Stück. Ich habe das etwas unterschätzt", gesteht Kälber. Die Kinder haben viel Text zu lernen. Das klappt schon ganz gut. Damit sie gut zu verstehen sind, bekommt jedes Kind ein Headset mit Mikrofon.

Jetzt muss aus dem Text noch ein Spiel werden. "Dazu braucht es einen großen Anteil an Pädagogik", sagt Kälber. Kostüme und Kulissen sind fertig. Das hilft in den noch verbleibenden Proben ins Spiel zu finden. Auch Musik, Nebel und andere Effekte fördern die Illusion und das Märchenhafte. Premiere ist am 20. Juni um 15 Uhr. Es gibt sieben Aufführungen, eine weniger als im vergangenen Jahr.

Karten für beide Stücke gibt es im Vorverkauf in der Touristik Bad Herrenalb am Rathausplatz 11 unter Telefon 07083/50 05 55 oder per E-Mail an info@badherrenalb.de. Außerdem gibt es Tickets in allen Geschäftsstellen der Schwarzwälder Bote Medienvermarktung unter der Hotline 07423/7 87 90 unter www.schwabo.de/tickets oder www.reservix.de.