Stefan Klee, Klaus Hoffmann und Jürgen Reiss zeigen vor dem Paradies die Elektroroller. Foto: Zoller Foto: Schwarzwälder-Bote

Elektromobilität: Innovatives Fortbewegungsmittel vorgestellt

Bad Herrenalb. Leise schnurrt ein großer Elektro-Roller am Paradies der Herrenalber Klosterkirche vorbei und versetzt die Passanten ins Staunen. Stefan Klee, Filialdirektor der Sparkasse aus Bad Herrenalb, steht elegant auf dem mobilen Gerät. Sichtlich begeistert genießt er als Erster in der Kurstadt das Fahrerlebnis auf dem Scrooser, dem innovativen Fortbewegungsmittel für Individualisten.

Antrieb mit Muskelkraft

"Hatten Sie als Kind einen Tretroller?" Lachend begrüßt Jürgen Reiss, Inhaber von "City Seq" und Anbieter der Segway-Erlebnis-Touren den Sparkassendirektor. Schmunzelnd erklärt er das leicht zu handhabende Fortbewegungsmittel, das an einen Kinderroller erinnert. Als proportional angepasste Erwachsenenversion mit dicken Rädern lädt es zu einer Spritztour ein. Das schicke Fahrgerät wird mit Muskelkraft angetrieben und hat als Unterstützung einen integrierten Elektromotor.

Gemeinsam mit Klaus Hoffmann, Geschäftsführer der Karlsruhe Tourismus GmbH (KTG), dreht Klee die ersten Runden. Ohne Motorengeknatter und Abgase – ideal für mobile Umweltbewusste. Der Clou: Der Roller verstärkt die Beinkraft, je stärker man Antritt, desto schneller fährt er von alleine. Das Besondere daran ist, dass man das, was dran ist, nicht sieht. Der Elektromotor steckt im Hinterrad und ist ein sogenannter Impuls-Antrieb.

Er erkennt die Anschubgeschwindigkeit des Fahrers und beschleunigt den Scrooser auf rund sieben Kilometer pro Stunde (km/h). Beim zweiten Anschieben mit dem Fuß erhöht sich die Geschwindigkeit auf zehn km/h und die dritte Geschwindigkeitsstufe beläuft sich auf rund 20 km/h. Wer nicht treten will, kann auch mit der rechten Hand Gas geben. Ein dicker Akku ist im Trittbrett integriert.

Links am Lenker befindet sich die Handbremse. Das Gerät, das für Leute entwickelt wurde, die Wert auf Design und Understatement legen, hat keinen zusätzlichen Schnickschnack. Es begeistert und passt nach Aussage von Klee hervorragend zur Herrenalber Gartenschau 2017, bei der die Sparkasse Pforzheim Calw als Premium-Partner beteiligt ist.

Impulsgeber für diese erste Erkundungstour durch die Kurstadt ist Hoffmann, der unter dem Motto "Scrooser die Stadt" Karlsruhe-Besucher und Karlsruher einlädt, um die Fächerstadt in der Technologieregion und ihre Sehenswürdigkeiten im Vorbeifahren kennenzulernen.

Extrem hohe Bodenhaftung

"Das Fahrzeug ist genial", erläutert Hoffmann. "Man muss nichts verstellen. Man kann stehend oder sitzend fahren und schauen, ohne dass man Angst hat, umzufallen." Die dicken Reifen verfügen über eine extrem hohe Bodenhaftung und helfen, das Gleichgewicht zu halten. Ein praktischer Vorteil, der aus dem ländlichen Raum kommt. Denn Rasenmäher und Landmaschinen haben genau solche Räder und bieten dem Scrooser zudem den Vorteil, dass er auf einen Ständer verzichten kann. Einzige Voraussetzung: Die Fahrer müssen mindestens 15 Jahre alt sein und einen Führerschein ab Klasse A1 vorweisen.

Die Idee dieses Premium- Produktes stammt tatsächlich aus Kindertagen. Der Erfinder Jens Thieme wollte bewusst einen Tretroller motorisieren. Die moderne Art und Weise der Entschleunigung stammt aus Dresden und hat eine Leistung von 500 Watt.

Damit kann eine Strecke bis circa 55 Kilometer zurückgelegt werden, ohne dass das Fahrzeug aufgeladen werden muss. Begeistert von dieser Idee hat Jürgen Reiss als Erster in diese neue Art der Mobilität investiert. Seit August bietet er die in Deutschland so bislang einzigartigen Stadttouren mit Scroosern in Karlsruhe an. Mittlerweile ist er über die große Resonanz, die seine Fahrzeuge bei den Gästen auslösen, begeistert und hat seinen Fuhrpark der rund 5000 Euro teuren Geräte erhöht. Er will in der Region Fuß fassen und ist auf Erkundungstour, um das Fahrgebiet rund um Karlsruhe zu erweitern. Für 2017 plant der innovative Unternehmer Fahrten ins Albtal und Spritztouren in Bad Herrenalb.