Harmonisch, gut gelaunt und ausdrucksstark: Die Tenöre Harrie van der Plas, Giorgio Martin und Adam Sanchez (von links). Foto: Gegenheimer Foto: Schwarzwälder-Bote

Welthits aus Oper und Operette äußerst unterhaltsam

Von Winnie Gegenheimer

Bad Herrenalb. Auf eine Arienreise durch Europa mit Welthits aus Oper und Operette nahm das Ensemble "ilCanto" am Samstagabend die Gäste im Kurhaus mit.

"Gelungen!" "Grandios!" kommentierten diese nach zweistündigem, abwechslungsreichem Vortrag. Moderator Dieter Adam lockerte das Programm mit witzigen Sprüchen, die drei Tenöre Giorgio Martin, Harrie van der Plas und Adam Sanchez, begleitet am Flügel von Herbert Menrath, zeigten die große Bandbreite ihres Könnens und überzeugten gerade durch ihre Unterschiedlichkeit.

Jugendlich-charmant und fein akzentuiert der mexikanischstämmige Sanchez, fließend und ausdrucksstark der Niederländer van der Plas, kraft- und temperamentvoll der gebürtige Rumäne Martin. Zunächst beeindruckten sie mit Soloarien, wobei van der Plas jahreszeitlich passend mit "Von Apfelblüten einen Kranz" aus "Land des Lächelns" von Franz Lehár den Anfang machte, ehe Sanchez, eindringlich mit "Recondita Armonia" aus Puccinis "Tosca", oder Martin, kraftvoll mit "La mia letizia infondere" aus "I lombardi" von Verdi, die Zuhörer in die Welt der italienischen Oper führten.

Nur Instrumentaleszur Erholung

Ein Höhepunkt waren die gemeinsam vorgetragenen Stücke vom gut gelaunten "La donna e mobile" aus Verdis "Rigoletto" bis zu "La Danza" von Rossini, Zusammenklang und Wechselpassagen ein-drucksvoll herausgearbeitet. Der musikalische Leiter Herbert Menrath, souveräner Begleiter am Flügel, legte vor der Pause schon einmal ein Instrumentalstück zur Erholung der Sänger ein.

Im zweiten Konzertteil ging es nach Deutschland und Österreich, mit lebhaftem "Ein Freund, ein guter Freund", zu dem die Zuhörer den Takt mitklatschten, oder mit dem "Weibermarsch" aus der "Lustigen Witwe" von Franz Lehár, bei der das Gesangstrio den Spaß am Vortrag sehr glaubwürdig vermittelte.

Zurück im Süden, mutete das Tempo bei Sanchez‘ spanischem "Alma Llanera" des Venezolaners Gutiérrez atemberaubend an. Kaum dass als nächster Höhepunkt ein Medley italienischer Lieder von "O sole mio" bis "Funiculi Funicula" nicht nur neben dem sängerischen auch das mimische Talent des Tenor-Trios entwickelte, sondern daneben südliches Flair und Temperament entfachte. Bis hin zu den insgesamt drei Zugaben, von der nahezu aus dem Stegreif gesungenen "Hallelujah"-Premiere zur Gitarre von Irina van der Plas bis zu den mitreißenden – und selbst Publi-kumssänger animierenden! – "Capri-Fischern", die nicht nur die rote Sonne im Meer versinken, sondern auch den Abend zu Ende gehen ließen.

Egal ob das Ehepaar aus Karlsruhe oder die Bad Herrenalber Tischgesellschaft: "Nächstes Mal wieder!" lautete das Resümee zum äußerst unterhaltsamen Abend.