Im September 2012 wurde der Wildkatzen-Walderlebnispfad vor zahlreichem Publikum eröffnet. Dank an alle Unterstützer sprach Bürgermeister Norbert Mai aus. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Wildkatzenweg einer der bestbesuchten Themenpfade in Bad Herrenalb / Zehn verschiedene Stationen

Von Natalie Zavarko

Bad Herrenalb. Seit der rund sechs Kilometer lange Wildkatzen-Walderlebnispfad im Oberen Gaistal in Bad Herrenalb vor zwei Jahren eröffnet wurde, ist die Resonanz sehr gut.

Laut Tourismusbüro-Leiterin Christa Sagawe ist der Wildkatzenpfad einer der bestbesuchten Themenpfade in Bad Herrenalb. Zur Erinnerung: Den Schätzen und Besonderheiten der Natur auf die Spur gehen kann der Besucher auf vier Naturerlebnispfaden. Drei weitere historische Themenwege entführen in die Vergangenheit der Klosterzeit oder informieren über die Geschichte des Ortsteils Rotensol.

Auf den Spuren der Wildkatzen sollen die Besucher – auf schmalen Fußpfaden und über die Trittsteine durch einen kleinen Bachlauf der Alb – wieder auf die ehemaligen Waldbewohner aufmerksam gemacht werden. Außerdem hofft man, dass sich so die Wildkatzen dort wieder ansiedeln werden. Über Stock und Stein geht es an zehn verschiedenen Stationen vorbei, an denen die Besucher alles Wissenswerte über die Wildkatze, ihren Lebensraum und welchen Gefahren sie ausgesetzt ist, erfahren.

An allen "Haltestellen" gibt es nicht nur etwas zu sehen, sondern auch zu hören. Der Handy-Audio-Guide macht dies möglich, sofern die Besucher ihr Mobiltelefon dabei haben.

Leicht verständliche Texte liefern umfassende Informationen zu den jeweiligen Themenbereichen und fordern besonders die kleinen Besucher zur Interaktion auf. "Seit ungefähr zwei Monaten gibt es auch die Möglichkeit für die Kinder ein Wildkatzendiplom abzuschließen", so Sagawe. Dafür müssen sie an jeder Station gut aufpassen. Und nachdem sie alle Fragen beantwortet haben, das Lösungswort im Internet eintragen. Dann können sie selbst das Diplom kinderleicht zuhause ausdrucken.

Echten Wildkatzen im Wald jedoch zu begegnen ist heutzutage höchst unwahrscheinlich. Die Raubtiere sind extrem scheu. Zum Verhängnis wurden ihnen die Menschen. Deshalb hat es sich der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg, zur Aufgabe gemacht, auf die gefährdete Situation der Wildkatze aufzuzeigen.

Hartmut Weinrebe, Geschäftsführer der BUND-Regionalgeschäftsstelle Mittlerer Oberrhein, freut sich ebenfalls über das positive Feedback der Besucher: "Es ist eine bunte Mischung aus Leuten vor Ort, bundesweiten Besuchern oder auch Gästen, die einen kurzzeitigen Urlaub in der Nähe machen." Ihm ist dennoch wichtig, dass klarer wird, dass der Pfad bewusst wild angelegt ist. Der Lebensraum der Katze soll so authentische wie möglich erlebbar sein. "Da können die Wege schon mal schmaler werden, die Schuhe Dreck abbekommen und je nach Wasserstand sind auch dichte Schuhe gefordert."

Das Wildkatzen-Walderlebnis ist eine Initiative des BUND-Landesverbands und wird zudem gefördert vom Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord sowie der Stadt Bad Herrenalb, der Härtwig-Stiftung und der Gemeinde Loffenau. "Die Gesamtkosten des Pfades beliefen sich auf rund 55 000 Euro, worin circa 31 000 Euro als Zuschuss mit inbegriffen waren", so Stadtkämmerin Sabine Zenker.

Dieses Jahr war die letzte Wildkatzenpfad-Führung am 10. Oktober. Die Termine für 2015 stehen noch nicht fest.