Die Veranstaltungen des Polizeipostens sind beim Kinderferienprogramm sehr begehrt. Foto: Polizei

Kinderferienprogramm beim Bad Herrenalber Polizeiposten / Beleidigungen nicht gefallen lassen

Bad Herrenalb. Wie jedes Jahr sind die Plätze beim Kinderferienprogramm des Polizeipostens Bad Herrenalb restlos ausgebucht gewesen.

So trafen sich an zwei Tagen insgesamt 24 Kinder in jeweils drei Veranstaltungen. Das Thema "Lauernde Gefahren im Chatroom" wurde in dem zweistündigen Programm an die acht bis 13-jährigen jungen Ermittler herangeführt.

Im ersten theoretischen Teil beim Polizeiposten Bad Herrenalb erzählten die Kinder von ihren ersten Erfahrungen, die sie in "WhatsApp", einem internetbasierenden Dienst zum Austausch von Nachrichten, Bildern oder Videos, gemacht haben. Dabei kam zur Sprache, dass man sich im Netz Beleidigungen oder dumme Kommentare nicht gefallen lassen muss. Oft hilft ein klares "Nein". Am besten blockt man den Kontakt oder löscht ihn.

Dass es keine Geheimnisse in Chaträumen gibt, war fast allen Kindern klar. Dass die jungen Leute auch beim Versenden von Bildern vorsichtig sein müssen und Treffen mit Chatfreunden nie alleine stattfinden sollten, nahm auch einen wichtigen Teil des Gespräches ein. Mit der Herausgabe persönlicher Daten sollten die Teenager vorsichtig sein – gegenüber dem Internet-Freund ist oft ein gesundes Misstrauen angebracht.

Nach der angeregten Diskussion bekamen die Kinder Einblick in das Thema Falschgeld und wie gefälschte Ausweise unter violettem Licht erkannt werden. Die Kinder mit guter Puste durften auch mal in das Alkoholtestgerät blasen – da es bei allen null Promille anzeigte, bestand kein Grund zur Sorge. Dann ging es schnell in die Praxis und nachdem der Umgang mit dem Funkverkehr sofort von den Teilnehmern verinnerlicht wurde, stiegen die jungen Ermittler in den Streifenwagen. Nach nur kurzer Zeit kam der erste "Auftrag". Im Gaistal waren Pferde ausgebrochen, nach denen dringend gefahndet werden musste. Während der Suche kam ein weiterer "Fall" hinzu, ein 13-jähriges Mädchen wurde vermisst – es war ausgerissen um sich mit einem Freund in Karlsruhe zu treffen, den es im Internet kennengelernt hatte. Bei der "Fahndung" entdeckten die Jungdetektive den roten Smart des gesuchten Freundes im Bereich des hinteren Schwimmbadparkplatzes in Bad Herrenalb. Die Kinder halfen tatkräftig bei der Klärung des Falles mit, weshalb letztendlich der Mann im Bereich Loffenau festgestellt und das vermisste Mädchen wieder gesund in Obhut genommen werden konnte. Die in Szene gesetzten Fälle und aktionsreichen Fahndungen waren für die Jungermittler eine besonders praxisnahe Veranschaulichung der alltäglichen Polizeiarbeit, die ihnen richtig Spaß machte und leider im gemeinsamen Tenor der Teilnehmer viel zu kurz war.