Monica Musialik aus Bad Herrenalb präsentiert ihren autobiografischen Roman. Foto: Gegenheimer Foto: Schwarzwälder-Bote

Buch: Monica Musialik stellt "Eben zu hoffen versuchen" vor

Von Winnie Gegenheimer

Bad Herrenalb. "Ich musste diese Geschichte einfach in dieser Zeit schreiben, in der es so viele Parallelen gibt." Das sagt Monica Musialik, seit drei Jahren mit ihren Kindern in Bad Herrenalb lebend, über ihr Buch "Eben zu hoffen ver-suchen". Es ist als Selbstpublikation bei Books on Demand (BoD) erschienen und seit März über Internet als auch in regionalen Buchhandlungen wie der Bücherstube in Gernsbach oder der Buchhandlung Meiler in Schömberg erhältlich.

Es ist ein autobiografischer Roman, in dem die gebürtige Rumänin erzählt, welche Erfahrungen sie gemacht hat und welche Empfindungen sie prägten, als sie 1990 als 17-Jährige mit ihrer Familie in der Zeit nach der Wende nach Deutschland kam – um Asyl zu suchen. "Dies ist ein Buch", sagt sie, "das all den Flüchtlingen von heute Mut machen soll, die sich integrieren wollen und die die Chance erhalten, hier voran zu kommen".

Eindrücklich schildert Musialik die Orientierungslosigkeit des Mädchens, das aus einem armen, kommunistisch geprägten Land in ein reiches Land mit Freiheit, Selbstbewusstsein, fremder Sprache und vielen fremden Regeln kommt. Auch wenn ihr Deutsch oft holpert, sind Erlebnisse und Gefühle authentisch. Die Unterbringung in verschiedenen Stationen in Bayern und Baden-Württem-berg, das Alleinsein, als die Eltern wieder nach Rumänien zurück müssen, die Unsicher-heit, ob aus der Duldung der mittlerweile 20-Jährigen, die ihre Ausbildung zur Arzthelferin absolviert, ein dauerhaftes Bleiberecht wird.

Anerkennung wichtig

Die glücklichen Jahre der Ehe mit einem Deutschen, mittlerweile in die Brüche gegangen, die drei Kinder, die selbstbestimmt aufwachsen, so wie es sich bereits Musialiks Eltern für ihre Kinder gewünscht hatten. "Man braucht Kraft, bis man auf eigenen Beinen steht. Ganz wichtig war mir immer, dass ich Anerkennung erhalte für das, was ich leiste. Aber auch Kritik, wo sie angebracht ist", bemerkt die 42-Jährige.

Auch zurzeit steht die gelernte Arzt-helferin wieder vor einer großen Aufgabe: Weg von der Pflege sucht sie eine Arbeits-stelle in ihrem erlernten Beruf. Am liebsten in einer Klinik. So fand sie die Zeit, ihren Erstling zu schreiben. Und hat bereits eine Idee, wie er diejenigen erreichen kann, die 25 Jahre nach ihr in einer ähnlichen Situation in Deutschland ankommen: "Das Buch könnte in fortgeschrittenen Sprachkursen gelesen werden. Es würde heutigen jungen Flüchtlingen zeigen, dass man es schaffen kann."