Das Interesse an der Gemeinderatssitzung in Bernbach war groß. Foto: Kugel Foto: Schwarzwälder-Bote

Klausurtagung: Ergebnisse zu "Stadtentwicklung 2030" bei Gemeinderatssitzung vorgestellt

"Stadtentwicklung 2030": Über die Klausurtagung des Bad Herrenalber Gemeinderats Anfang Juni wurde am Mittwochabend in der Bernbacher Festhalle informiert. Jetzt sollen die Bürger mit einbezogen werden.

Bad Herrenalb. Bürgermeister Norbert Mai stellte zu Beginn fest, dass der Gemeinderat nicht nur im Rathaus tagen, sondern "grundsätzlich raus in die Ortsteile" wolle. Bei der Klausurtagung seien alle strategisch wichtigen Sachen besprochen worden. Und zwar ohne Denkverbote.

Neun Themenblöcke

Susanne Häsler von der Kommunalentwicklung GmbH begleitete die Stadträte am Juni-Wochenende und stellte die Ergebnisse vor.

Neun Themenblöcke seien behandelt worden. Beim Punkt "Demografie" meinte sie unter anderem, es gelte, mehr Einwohner zu gewinnen. Als Zielmarke nannte sie 10 000.

Bei "Kinderbetreuung – Bildung" bemerkte Häsler: Es gelte beispielsweise zu prüfen, ob die Höhenorte eine Kleinkindbetreuung brauchten. Generationenübergreifendes Wohnen spiele bei "Miteinander leben" eine Rolle. Die Jugendarbeit außerhalb der Vereine wurde ebenfalls angesprochen.

Bei "Gesundheit und Tourismus" habe es eine kritische und kontroverse Diskussion gegeben, so Häsler. Gefordert worden sei eine klare-Kosten-Nutzen-Darstellung.

Mit Blick auf das Stadtleitbild nannte die Projektleiterin die Profilierung für die Zukunft.

"Wohnen – Städtebau – Sanierung" lautete ein weiterer Themenblock. Wichtig sei, Fördermittel zu nutzen. Kommunale Gebäude würden absehbar nicht mehr gebraucht.

"Gewerbe – Handel – Dienstleistungen": Hier müsse man nach Entwicklungsmöglichkeiten schauen. Ein Wunsch sei auch Erlebnisgastronomie anbieten zu können.

Bei "Mobilität – Technische Infrastruktur" habe man zum Beispiel die Reaktivierung der Bergbahn erwähnt – genauso wie ein Radwegekonzept oder einen Stadtbus.

Lebendige Ortsmitte

Der Themenblock "Entwicklungsperspektive für die Stadtteile" habe Ideen hervorgebracht wie beispielsweise: ein gemeinsamer Mittelpunkt für Rotensol und Neusatz; abbauen von Doppelstrukturen wie zwei Sportanlagen oder zwei Kindergärten.

Die Grundversorgung, so Häsler, sei ein nicht so schönes Thema. Ein interkommunales Gewerbegebiet wurde des Weiteren angesprochen.

In Bernbach sei eine lebendige Ortsmitte als am wichtigsten eingestuft worden. Ein Laden, Cafés und Autos – da gebe es Überlegungen, die Feuerwehr aus der Ortsmitte zur Festhalle umzusiedeln.

Bürgermeister Mai machte deutlich, dass bei der Klausur Themen beackert und hierbei keine Entscheidungen getroffen würden. Es sei nicht verboten, in die Zukunft zu blicken – "fern vom Alltagsstress".

Gewichtung vorgenommen

Bei der Gewichtung nach Einzelmaßnahmen gab es laut Häsler folgende Platzierung: 1. Bernbach: Ortsmitte wieder beleben und stärken. Es folgen: Innenentwicklungspotenzial erschließen; verträgliche bauliche Entwicklung in den Stadtteilen; Einzelhandelszonen Kloster- straße, Rathaus bis alte Post, Ettlinger Straße mit unterschiedlichem Charakter entwickeln.

Bei den Handlungsfeldern steht die "Entwicklungsperspektive Stadtteile" an erster Stelle. Dann kommen "Gewerbe – Einzelhandel", "Städtebau – Sanierung – Wohnen" sowie "Mobilität – Technische Infrastruktur".

Das Stadtoberhaupt stellte fest, dass die Festhalle den Bernbachern nach wie vor zur Verfügung stehe. Bei der Behebung der Brandschutzmängeln dürfe man mit Blick auf die Kosten nichts überstürzen. Es werde stets überprüft, was zu tun sei, damit Veranstaltungen stattfinden könnten.

Einig war sich das Gremium, dass es sich erst einmal um eine Stadtentwicklung-Einstiegsdiskussion handle – und jetzt die Bevölkerung mit einbezogen werden soll.

Arbeitsgruppen bilden

Nach längerer Aussprache war man sich einig: Nun werden Termin und Ort für eine Auftaktveranstaltung festgelegt. Interessierte sollen sich dann gleich für Arbeitsgruppen anmelden dürfen.

Workshops sind auch in Neusatz oder Rotensol und Bernbach geplant. Diese drei Thema sind vorgesehen: "Miteinander Leben" (Soziales, Kultur, Freizeit, Vereine), "Stadtbild – Stadtgestaltung" und "Mobilität".

Da die auf die Leinwand projizierten Erläuterungen für die Zuhörer nicht mehr lesbar waren, sollen zügig die Ergebnisse der Klausur auf der Homepage der Stadt nachzulesen sein. Generell will man, das sich die Bürger vor der Auftaktveranstaltung genau informieren können.